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Editorial: Krankes Geld – kranke Welt…

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 vor genau sechs Jahren, im November 2014, hatten wir Ihnen im Rahmen einer Sonderpublikation das Naturgeldsystem Gradido vorgestellt.

Diese geniale Erfindung des Mathematikers Bernd Hückstädt ist so anders als unser ungedecktes Schuldgeldsystem, dabei so einfach, so konsequent und wegweisend, dass eine Vorstellung im Antizyklischen Börsenbrief nur eine logische Konsequenz aus jener Erkenntnis war, zu der ich aufgrund meiner Recherchen bereits um die Jahrtausendwende gekommen war:

Unser ungedecktes Schuldgeldsystem hat keinerlei Zukunft. Und wenn sich nichts ändert, dann wird sich in den kommenden Jahren vor unseren Augen eine unbeschreibliche Tragödie entfalten.

Bis zum heutigen Tag halte ich die Sonderausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs vom November 2014 daher für eine der wichtigsten Publikationen, die wir in den vergangenen 25 Jahren veröffentlicht haben. Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung.

Heute erleben wir, dass ganz allmählich jene „düsteren Prognosen“ in der Realität ankommen, die uns schon vor Jahren dazu veranlasst hatten, eine Geldsystemreform anzuregen.

Es wäre die vielleicht größte und wichtigste Aufgabe unserer Zeit, unser ungedecktes Schuldgeldsystem, das unserer Welt so unendlich viel Leid und Zerstörung gebracht hat, endlich auf der Müllhalde der Geschichte zu entsorgen.

Leider schließt sich das Zeitfenster für eine wirkliche Geldsystemreform jetzt zusehends:

Die weltweiten Schuldenberge spotten längst jeder Beschreibung. Gleichzeitig werden die Schuldenzuwächse in den kommenden Jahren jene explosionsartigen Ausmaße annehmen, die exponentiellen Entwicklungen innewohnt.   

Mit dem Corona-Virus ist „wie aus heiterem Himmel“ ein, sagen wir mal, „Problem“ aufgetaucht, das die Regierungen derzeit dazu nutzen, um die Freiheitsrechte der Bürger in einem Ausmaß zu beschneiden, das noch vor einigen Monaten vollkommen unvorstellbar gewesen wäre.

Als Folge des jetzt erneut verhängten globalen Lockdowns droht Hundertausenden Firmen in den kommenden Monaten die Insolvenz. Massenarbeitslosigkeit, Hunger und Elend könnten global betrachtet die dramatischen Folgen sein.

Und die Vereinigten Staaten könnten nach den Präsidentschaftswahlen von einer Welle der Gewalt erfassen werden.

Man muss kein Prophet sein, um angesichts solcher Entwicklungen zu erkennen, dass da erstens einiges völlig aus dem Ruder gelaufen ist – und dass uns zweitens der Höhepunkt des ganzen Spektakels erst noch bevorsteht.

Wir alle sollten daher allmählich unsere Lethargie abschütteln und unmissverständlich eine öffentliche Diskussion über eine dringend erforderliche Geldreform einfordern.

Was andernfalls droht, das zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher:

Exzessive Verschuldungsorgien, wie wir sie auch heute wieder erleben, haben sich in der Vergangenheit regelmäßig in großen kriegerischen Konflikten entladen.

Das liegt in der Natur der Sache: Erst alles in Trümmer zu legen und das Schlamassel anschließend wieder aufzuräumen, erzeugt jenes „Wachstum“, das unser ungedecktes Schuldgeldsystem jetzt so dringend bräuchte. Dieses Wachstum fällt aber leider nicht vom Himmel.

Hinzu  kommt ein Aspekt, der sich erst bei genauerer Betrachtung erschließt: Schon vor Jahren haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass ausnahmslos alle (!) großen Probleme unserer Zeit, direkt oder indirekt mit unserem ungedeckten Schuldgeldsystem verknüpft sind.

Das gilt für die Ökonomie, die Politik, für die wichtigen sozialen und gesellschaftlichen Fragen und nicht zuletzt für alles Leben auf unserer Erde. Oder um es mit einem Satz zu sagen:

Krankes Geld führt logischerweise zu einer kranken Welt.

Es wird allerhöchste Zeit, dass wir uns dessen bewusst werden und daran etwas ändern…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Andreas Hoose