Panik an den Börsen! Und jetzt?

Beim Blick in Ihr Aktiendepot klopft Ihnen das Herz bis zum Hals? Beruhigen Sie sich. So aussichtsreich wie derzeit war die Lage an den Börsen schon lange nicht mehr. Allerdings gilt das nicht für alle Sektoren...
Andreas Hoose

Andreas Hoose

Das Tolle an der Börse ist ja, dass es dort immer wieder Zeiten gibt, da das ganze Spektakel so richtig Laune macht – sofern man die Nerven behält und sich von blinder Gier oder nackter Angst nicht anstecken lässt. Jetzt ist wieder so eine Zeit: Den Anlegern schlottern die Knie und so wird alles aus den Depots geworfen, was nicht niet- und nagelfest ist.

Besonders unter die Räder kommt dabei der gesamte Technologiesektor. Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google – all die Börsenlieblinge, die man angeblich „unbedingt haben muss“, werden regelrecht zerfetzt. Milliardengewinne lösen sich in Luft auf.

Ach ja, und dann ist da ja noch der Bitcoin. Dieses „neue Gold“ erlebt gerade einen ungeahnten Tiefenrausch, den so mancher „Goldschürfer“ nicht erwartet haben dürfte. Beispielhaft zeigt dies der US-amerikanische Bitcoin Trust mit dem Kürzel GBTC in der folgenden Grafik. Schon vor Monaten lag unser (vorläufiges) Kursziel hier übrigens bei rund 15 US-Dollar. Weit ist es jetzt nicht mehr bis dorthin. Das aber nur am Rande:

Man ist als Anleger also gut beschäftigt in diesen turbulenten Tagen. Beim GENO Broker der Raiffeisenbanken gibt es dazu ein interessantes Tool, das auf einen Blick zu erkennen gibt, wo die Blutlachen gerade besonders tief sind. Nachfolgend sieht man: Die Technologiebörsen TecDAX und Nasdaq100 sind seit Jahresbeginn die unumstrittenen „Sieger“, wenn man so will. Und auch sonst gilt: Alles rot!

Vollkommen anders gestaltet sich das Bild bei den Rohstoffen und den Edelmetallen. Anhand der folgenden Grafik, ebenfalls vom GENO Broker,  lässt sich gut nachvollziehen, dass nur das Silber in US-Dollar gerechnet von der jüngsten Marktschwäche erfasst wurde.

Das Gold ist mit einem minimalen Verlust von 0,41 Prozent seit Jahresbeginn dagegen so etwas wie der Fels in der Brandung. Die schaurigen Verluste andernorts können dem Edelmetall praktisch nichts anhaben. Das ist umso erstaunlicher, als in Phasen, wie wir sie gerade erleben, oftmals auch Goldbestände verkauft werden, um Barreserven zu schaffen für drohende Zwangsliquidationen von Aktiendepots.

Diesmal sind Anleger aber offenbar nicht bereit, ihre Goldbestände in größerem Umfang zu versilbern. Mit Blick auf die kommenden Monate ist das außerordentlich ermutigend, jedenfalls für jene Investoren, die ausreichend Goldbestände und Bergbauaktien eingelagert haben.

Wenn es in diesen Tagen auch bei den Edelmetallen hie und da einmal etwas ruckelt, dann sollte das Investoren daher nicht beunruhigen: Wenn die Nerven blank liegen, kommen oftmals zunächst alle Sektoren unter die Räder. Nach einer Weile glätten sich dann die Wogen und die Anleger beginnen wieder klar zu denken.

Im aktuellen Umfeld könnte den Investoren beispielsweise auffallen, dass sich die globale Wirtschaft in ein Szenario hineinentwickelt, das als Stagflation bezeichnet wird: Steigende Inflationsraten bei gleichzeitig schwacher Wirtschaftsleitung. In einem solchen Umfeld gibt es klassischerweise nur einen Sieger, und das ist Gold. Die folgende Grafik zeigt das:

Und so ist es auch keine Überraschung, dass der Goldpreis die wichtige Zone zwischen 1.820 und 1.850 US-Dollar je Feinunze trotz der tiefroten Kurstafeln überall immer noch recht entspannt verteidigen kann. In einigen Wochen könnte sich der jüngste Kursrückgang sogar als erfolgreicher Test eines wichtigen Ausbruchsniveaus erweisen. Die folgende Grafik lässt das bereits erahnen:

Die relative Stärke des Edelmetalls ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass mittelfristig eine ähnliche Entwicklung wie im März 2020 anstehen könnte: Im Zuge der Corona-Panik waren Gold und Silber seinerzeit zunächst stark eingebrochen – um sich anschließend noch sehr viel dynamischer zu erholen als der Gesamtmarkt. Wichtig ist das insbesondere mit Blick auf allfällige Bärenmarkt-Rallyes, die nach aller Erfahrung deutlich dynamischer ausfallen als Aufschwünge in einem Bullenmarkt.

Deutlich nervenaufreibender als beim etwas behäbigen Gold geht es im aktuellen Umfeld naturgemäß beim Silber zu. Der vergleichsweise enge Markt ist berüchtigt für seine wilden Kurskapriolen, die auch jetzt wieder so manchem Anleger den Schlaf rauben.

Sehen wir uns das etwas genauer an: Wie die folgende Grafik auf Wochenbasis zeigt, geht es beim Silber jetzt um die alles entscheidende Marke von 22 US-Dollar je Feinunze. Die waagrechte rote Haltezone ist sozusagen die Maginot-Linie, die den Bullenmarkt beim Silber vor den Bären behütet.

Nach dem jüngsten Ausflug unter diese enorm wichtige Haltezone werden Börsenanfänger und ängstliche Gemüter zu der Überzeugung kommen, dass die Bären jetzt wieder im Vorteil sind und das Silber von nun an „zusammenbrechen“ wird.

Doch woher sollte ein solcher Silberpreis-Kollaps denn kommen? Von den Inflationsraten etwa? Hier ist anzumerken, dass Silber als einer der wenigen Rohstoffe weltweit auf die Entwertungsorgie der globalen Währungen noch gar nicht reagiert hat. Oder sollte die Industrie plötzlich etwa kein Silber mehr verbrauchen? Die Annahmen sind geradezu grotesk, denn in Wahrheit sind die Fundamentaldaten beim Silber derzeit so viel versprechend wie bei keinem anderen Rohstoff.

Sehr viel wahrscheinlicher ist daher eine Vermutung, die sich an den Börsen immer wieder bestätigt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird das Silber-Bäumchen jetzt kräftig geschüttelt, damit der Markt „sauber“ ist, bevor der nächste dynamische Kursanstieg beginnt.

Das bedeutet:  Die schwachen und zittrigen Hände müssen erst hinausbefördert werden – und nichts eignet sich besser für solche Zwecke als ein beherzter Abtaucher unter eine enorm wichtige Haltezone, wie sie beim Silber bei 22 US-Dollar im Markt liegt. Selbst ein kurzfristiger Rutsch in die Gegend um 19 US-Dollar wäre keine Überraschung, sollte die jüngste Verkaufspanik den Silbermarkt noch einmal erfassen.

Tatsächlich üben Zonen, wie die in der folgenden Grafik eingezeichnete waagrechte grüne Linien oftmals eine erstaunliche Anziehungskraft aus. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es der Schüttelkolonne tatsächlich gelingt, den Silberpreis auch in diesen Bereich zu befördern.

Wobei man sich in dem Zusammenhang vor Augen halten kann, dass das ganze Spektakel beim „Papiersilber“ für Investoren im Grunde genommen vollkommen uninteressant ist. Denn in der Realität hat längst der physische Markt das Kommando übernommen. So zahlen Anleger bei der beliebten kanadischen Maple-Leaf-Silbermünze beim Edelmetall-Händler proaurum derzeit etwa einen Aufschlag zum Spotpreis von rund 38 Prozent. Das bedeutet: Zu den „Silberpreisen“, die im Internet oder in der Tageszeitung zu finden sind, gibt es überhaupt kein Silber. Sie sind eine Art „Fake“…

Zu beachten ist an dieser Stelle außerdem, dass beim US-amerikanischen Silberminen-ETF mit dem Kürzel SIL die Abwärtsumsätze zuletzt deutlich rückläufig waren. Die folgende Grafik zeigt das. Achten Sie auf die grüne Markierung. Die enorm wichtige Haltezone im Bereich von 32,50 US-Dollar (waagrechte rote Linie) wurde in dieser Woche bei vergleichsweise niedrigen Umsätzen unterschritten. Hier könnte sich jetzt tatsächlich ein Szenario abspielen, das wir in der Mai-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs als den „letzten Rauskegler“ bezeichnet hatten.

Auffallend ist auch die Ähnlichkeit mit der Situation im März 2020. Seinerzeit erfolgte der Absturz praktisch „aus dem Nichts“. Genau wie jetzt wieder. Solche abrupten Einbrüche über mehrere Wochen bei moderaten Umsätzen, die noch dazu von Kurslücken garniert werden, sind ein Ausdruck von schierer Panik und bieten sehr häufig hochinteressante Kaufgelegenheiten, an die sich die meisten Anleger vor lauter Angst jedoch nicht herantrauen.

 

Fazit und Empfehlung:

Der Energieriese Saudi-Aramco hat den Apple-Konzern in dieser Woche als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst.  Beim Silber sind eifrige „Reinigungskräfte“ dabei, den Markt zu säubern. Und anders als in früheren Panikphasen wird das Gold diesmal nicht abverkauft, wenn den Anlegern wegen der Kursverluste an den Aktienmärkten rund um den Erdball der Angstschweiß auf der Stirn steht.

Anleger können diese Beobachtungen als globalen Gezeitenwechsel interpretieren: Bei den Rohstoffen und den Edelmetallen wird künftig die Musik spielen. Die Unsummen an Kapital, die von den Notenbanken in den vergangenen Jahren in das System gepumpt wurden, dürfte diese Sektoren künftig in ungeahnte Höhen katapultieren.

Die aktuelle Panikphase bietet Anlegern daher eine herausragende Gelegenheit, die Weichen entsprechend zu stellen, denn so aussichtsreich wie derzeit war die Lage an den Börsen schon lange nicht mehr. Anlegern, die einen kühlen Kopf bewahren und eigenständig denken können, eröffnen sich in ausgewählten Sektoren jetzt herausragende Chancen. Machen Sie etwas daraus…

Mehr dazu in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs.

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11 Antworten

  1. Beim SIL sehe ich keine außergewöhnlichen Umsätze. Auffallend ist lediglich, dass die Umsätze bei fortschreitender Korrektur geringer werden.
    Beim Silber wurden die avisierten 20,80$ abgeholt udn sogar unterschritten. Es sollte nun noch 19,70$ kommen udn danach aufwärts.
    Was ist eine gute Einstiegs-Strategie? In der Elliott Wave Theorie sagt man, dass am Ende der Welle (ii) der richtige Zeitpunkt ist, dann dann hat man die Ursprung der (i) als Stopploss.
    Daher unser Spruch – „die Zweiten werden die Ersten sein“.
    Daraus abgeleitet – aktuell ist die Phase, wo man einsammeln kann. Der richtige Einstieg (All-in) aber sollte erst bei bestätigtem Boden erfolgen (erster Impuls aufwärts).

    1. Interessante Notiz am Rande: Im heutigen Vormittagshandel rutscht der Goldpreis leicht ab, nämlich um rund 0,7 Prozent. Doch gegen alle Regeln fällt das Silber nicht, sondern steigt sogar leicht um 0,12 Prozent an. Die relative Stärke des Silbers ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Tief in Reichweite ist.

      Zum SIL: Trotz des nahezu „senkrechten“ Einbruchs bleibt der Verkaufsdruck überschaubar. Das ist ein ebenfalls ein gutes Zeichen. Die Bodenbildung könnte jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

      1. Allerdings treten die Silberminen auf der Stelle bei +1,7% im Silber selbst. Spricht für eine Korrekturwelle in den Minen (ich vermute die letzte Aufwärts-Korrektur vor dem finalen Tief).
        Es dauert also noch ein paar Tage.

  2. Und heute geht es ordentlich weiter. Habe mit EW-Kollegen heute telefoniert und Counts ausgetauscht. Es sieht so aus, dass es noch weitere 10-20% runter gehen wird, aber in den nächsten Tagen wird es eine kleinere Erholung (Dow vielleicht 600 Punkte) geben, bevor es auf neue Tiefs geht.
    Wichtig wird die nächste FOMC-Zins-Entscheidung werden. Bleibt es bei 50 Basispunkten (wie Powell bisher sagte) oder werden es doch 75 – wie er gestern anklingen ließ? In letzterem Fall dürfte es den Nasdaq100 nohcmal 20% gen Süden schicken und den Dow bestimmt 4000 Punkte. Beruhigt die FED aber mit einem Statement a la „wir berücksichtigen auch die Entwicklung an den Märkten“, dann könnte eine längere Erholung kommen bis in den Sommer hinein.
    Powell hatte gestern nicht weniger gesagt als „den FED-Put gibt es nicht mehr. Wir wollen den Aktienmarkt in Grund und Boden schicken.“. Er behauptete, dass man gegen eine Angebotsverknappung nichts tun kann (was auch stimmt), aber gleichzeitig behauptet, man hätte die Instrumente, um die Inflation auf das Zielmaß (2%) zu drücken und dies werden man ohne Rücksicht auf Verluste auch tun.
    Der Herbst wird sehr interessant. Mich würden Dow unter 19000 und Nasdaq100 unter 7000 (Corona-Tief im März 2020) nicht verwundern.
    Wer also noch Standard-Aktien im Portfolio hat, dürfte im Sommer (Juli) Gelegenheit haben, sie zu verkaufen.
    Wir bleiben für Sie am Ball und ich melde mich, sowie die Kurse an Schaltstellen sind.

  3. Heute zeigen die Minen, was in ihnen steckt, wenn es wirklich mal hoch geht. Bei Silber +2,5% steigen die Minen 4-11% an. So muss es sein im Bullenmarkt. Ähnlich das Verhalten der Goldminen.
    Gerade auch gelesen,d ass ein Vermögensverwalter Gold auf 900$ fallen sieht udn die Indizes mindestens 50% korrigieren sieht. Bei den Indizes mag das möglich sein, aber von Gold hat er wenig Ahnung. 900$ liegt unterhalb der AISC der Minen. Daher war in 2015 auch das Tief bei 1045$ und das kann nicht mehr unterschritten werden.
    Silber hat auf Tagesbasis einen ersten Impuls fertig und ist sogar schon in eine kleine Welle 3 eingebogen. Gold hat die 1800 verteidigt und damit wohl ein Kaufsignal gesetzt. Es wird spannend morgen und in der kommenden Woche.

      1. Einiges spricht dafür, dass die Baisse so ähnlich verlaufen könnte, wie jene von 2001 bis 2003. Damals ist der Goldpreis von 250 USD auf rund 400 USD je Unze gestiegen, während sich der S&P 500 in etwa halbiert hat.

        Andererseits war die Lage an den Kapitalmärkten noch nie in der Finanzgeschichte so extrem wie heute. Man sollte daher auch Entwicklungen auf der Rechnung haben, die heute „unvorstellbar“ sind.

        Auf Sicht fahren lautet daher die Devise. Im ABB werden wir sehr genau verfolgen, welches Szenario sich entwickelt. Aber heute zu prognostizieren, was im Jahr 2024 sein wird, ist einigermaßen sinnlos. Niemand weiß das.

        Davon abgesehen sind die meisten Finanzanalysten in ihren althergebrachten Denkmustern gefangen. Kaum jemand erkennt die Tragweite der aktuellen Entwicklungen und hat etwa den Prozess des globalen Erwachens auf der Rechnung. Dieser Aspekt, den wir auch als „Apokalypse“ (= Entschleierung) umschreiben, könnte dazu beitragen, dass wir vor historischen Entwicklungen und völlig unerwarteten Erfahrungen stehen.

        Wenn die Menschen im Zuge dieses Prozesses die Fallstricke erkennen sollten, die unser Geldsytem systematisch dem Kollaps entgegentreiben, dürften Papiergeldanlagen wie der Euro und der Dollar schweren Zeiten entgegen gehen. Ich halte dann auch den Zusammenbruch unseres Papiergeldystems für denkbar. Und wenn erst das Vertrauen den Bach runtergeht, dann brauchen wir über einen Goldpreis von 900 USD nicht zu diskutieren…

        Spannende Zeiten, das wenigstens ist sicher…

      2. Wir sind mit dem Welt-Finanzsystem in einer Situation, wo es früher längst einen Weltkrieg gab (schauen Sie sich das Thema Britisches Pfund 1913 an). Allerdings sind die möglichen Konflikte welche zwischen Atommächten. Daher haben sich auch die Eugeniker durchgesetzt, die die Reduktion der Menschheit mittels Hunger und Spritzen (man nennt das dann Impfung) ohne Krieg erreichen wollen. Lesen Sie nur die ganzen aktuellen Wortmeldungen zum Thema Hungerkrise. Das, was China und Russland jetzt machen, durchkreuzt diese Pläne.
        Den angeblichen „Eliten“ entgleitet ihr Projekt zunehmend. Das USD-zentrierte Welt-Finanzsystem wird in seiner Ausbreitung gestutzt (Handel in nationalen Währungen direkt statt Umrechnung über den USD) und zunehmend ersetzt durch nationale Währungen. Beim RUB sind Tendenzen zu sehen, wohin es führt, wenn eine Währung auf physischer Ökonomie beruht. Der USD beruht nur auf Buchungsvorgängen und militärischer Erpressung, die aber immer mehr an Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit verliert.
        Die Vorgänge beschleunigen sich jetzt enorm. Daher würde ich solch starre Zeitzyklen nicht zu wichtig nehmen. Der benannte Crash mit Dauer bis 2024 wäre ein Äquivalent zu 2007-2009, wobei der Crash selbst erst 2008 los ging. Wie tief sind die Indizes damals eingebrochen? Wir reden doch jetzt eher von vorsätzlicher De-Industrialisierung der entwickelten Industrieländer, allen voran Europa. DAS hatten wir doch noch nie in der offiziellen Geschichte.
        Was die 900USD pro Goldunze angeht: die Preise für Energie und Transport steigen enorm und somit die Kosten der Minen. Wenn schon 2015 die Untergrenze bei 1050$ lag, wo wird sie dann heute liegen? Schauen Sie sich die AISC und die Cash Costs in den Quartalsberichten an – sie steigen mit fast 10% pro Jahr. Also muss man diese Linie (als untere Begrenzung eines möglichen Drückungsziels) entsprechend zeichnen.
        Diese 900USD unterstellen eine reine Deflation – die wir aber nicht haben. Wir haben das Szenario, was Zentralbanken nicht handhaben können – Stagflation. Die (gewollte) Reduktion der Produktion geht also mit steigenden Preisen einher (Mangelteuerung).
        Beim Goldpreis haben wir entweder das Tief schon gesehen oder wir stehen kurz davor (mir persönlich würde noch ein weiteres Verlaufstief unter 1800 besser gefallen). Silber ist seit dem Tief impulsiv gestiegen udn baut auch relative Stärke zum Gold auf – hier gehe ich vom bereits finalisierten Teif aus (diie 20,65$ lagen knapp unter den von mir avisierten 20,80$).
        Laut COT-Bericht ist die Short-Position der 8 größten Marktteilnehmer beim Silber 162 Tagesproduktionen groß! Bei keinem anderen Rohstoff ist dieses Extrem auch nur annähernd zu sehen. Warum wohl wird Silber künstlich so gedrückt? Wir werden in den nächsten Wochen sehen, was passiert, wenn diese Shorts eingedeckt werden müssen. Selbst ein Rollen in den nächsten Kontrakt erfordert ja die Eindeckung des alten Kontrakts und dann erst der Leerverkauf im neuen Kontrakt. Ich bin sehr gespannt, wie viele Mio Unzen Silber dieses Mal von JPM ausgeliefert werden müssen udn wie viele Unzen danach noch übrig bleiben. Von einstmals (2015) vorhandenen 155 Mio Unzen waren es zuletzt schon nur noch 60-65 Mio Unzen. Bei der Geschwindigkeit (aller 2 Monate läuft ein Kontrakt aus; zuletzt mussten bis zu 30 Mio Unzen von JPM geliefert werden) ist in 4 Monaten keine Munition mehr da. Die Lage ist also explosiv. Der Aufpreis für physische Ware ist enorm und liegt bei 30-40% (je nach Angebot). Die sspricht nicht für Material-Überschuss.
        Ich für meinen Teil bin optimistisch, dass die Drückung der Edelmetalle in diesem Jahr ihrem Ende entgegen geht udn die Preise entsprechend deutlich steigen werden.

      3. Dent geht davon aus, dass der Goldpreis in einer Blase stecken würde. Daher kommt er auf ein preisziel bei etwa der Hälfte des derzeitigen Preises. Allerdings steckt Gold in keiner Blase, sondern hat derzeit etwa einen fairen Preis (man vergleiche die Gewinn-Margen der Minen bei 2-29% mit anderen Branchen).
        Die Übertreibung kommt erst noch. Hier im ABB stand es schon mehrfach – die letzte Blase ist die der Rohstoffe, und die ist erst gestartet und noch nicht ausgereift.

  4. Sehr geehrter Herr Hoose und Freunde

    Ich habe eine ketzerische Frage.
    Es gibt seit Monaten Berichte über brennende Lebensmittelverarbeiter in den USA und nun hat auch in Deutschland eine Grossbäckerei Totalschaden erlitten. Unabhängig ob man dies nun für eine Verschwörungstheorie oder reinen Zufall hält, darf gefragt werden: cui bono?
    Oder besser: Wie können wir profitieren?
    Ich bin zuversichtlich, dass der „Trend“ weitergeht.

    Liebe Grüsse

  5. Hallo Herr Müller,
    angesichts der Häufung solcher „Zufälle“ darf man von einer Agenda ausgehen. Bekannt wurde, an was für Firmen im Zusammenhang mit genetischer Herstellung von Füllstoffen (fälschlicherweise als Lebensmittel bezeichnet) sich Bill Gates beteiligt hat. Sowiet ich gesehen habe, war keine davon börsennotiert.
    Beyond Meat ist wegen katastrophaler Zahlen gewaltig unter die Räder gekommen. Es ist dort also für uns wahrscheinlich nichts „zu holen“.
    Besser, wir bereiten usn vor, dass es bald Lebensmittel-Mangel gibt.

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