Nachdem die Nord-Stream-Pipelines offensichtlich gesprengt wurden, beginnt die Suche nach dem Schuldigen. Die westlichen Medien beginnen die dümmste Propaganda-Aktion aller Zeiten, indem sie zunächst einige Tage so tun, als sei man bei der Suche nach dem Schuldigen ergebnisoffen. In Wahrheit sieht man bereits deutlich, dass sie Russland die Schuld geben wollen. Die USA werden als möglicher Schuldiger nicht einmal erwähnt. Wie dumm das ist, versteht sogar ein Grundschüler.
Und um es gleich klar zu sagen: Eine Reparatur der Pipelines dürfte unmöglich sein, denn die Röhren werden sich nun mit Salzwasser füllen und sie werden beginnen, zu rosten. Eine Reparatur wäre nur dann zumindest theoretisch möglich, wenn sie sofort beginnen würde. Das jedoch ist nicht zu erwarten. Die Pipelines sind damit tot.
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Die deutschen Medien und Politiker unterstellen Russland ein Interesse an der Zerstörung der Pipelines. Aber warum sollte Russland die Milliarden-teuren Pipelines zerstören, die Russland eigentlich noch mehr Milliarden einbringen sollen? Zumal Russland einfach den Gashahn zudrehen könnte und den Gasfluss auch ohne Sprengung der Milliarden teuren Pipelines unterbrechen könnte?
Als Grund wird vom Westen genannt, dass Russland sein Gas als politische Waffe und Druckmittel einsetzt. Das hat Russland zwar nie getan, aber nehmen wir einmal an, Russland würde das tun wollen. Dann wäre es doch ziemlich dumm, die Pipelines zu zerstören. Intelligenter wäre es, den Hahn zuzudrehen und darauf zu warten, dass die EU (oder Deutschland) auf Knien angerutscht kommt und um Gaslieferungen bettelt. Dann könnte Russland Bedingungen für die Gaslieferungen stellen. Aber wenn Russland die Pipelines zerstört, hätte es sich das Druckmittel, das es angeblich einsetzen möchte, selbst genommen. Ist das logisch?
Die norwegisch-polnische Pipeline
Wie es der Zufall will, wurde just an dem Tag, an dem die Pipelines gesprengt wurden, die neue Pipeline in Betrieb genommen, die Polen über Dänemark mit Gas aus Norwegen beliefern soll.
Polen hat die Jamal-Europa-Pipeline, die russisches Gas über Weißrussland nach Polen und Europa gebracht hat, schon zum Jahreswechsel faktisch geschlossen und später die Pipelines von Gazprom in Polen verstaatlicht. Seitdem fließt natürlich kein russisches Gas mehr nach Polen. Wenn Russland Druck ausüben wollte, hätte Russland die norwegisch-polnische Pipeline sprengen müssen, um Polen unter Druck zu setzen, den Gastransit durch Weißrussland wieder aufzunehmen. Nun aber kann Polen Gas aus Norwegen beziehen und es sogar nach Deutschland weiterverkaufen, weil Deutschland keinen eigenen Zugang zu Pipelinegas mehr hat.
Man kann Putin natürlich für die Ausgeburt des Bösen in Person halten, aber für dumm hält ihn niemand. Warum sollte Russland die Nord-Stream-Pipelines sprengen, und so Polen in die Hände spielen, und gleichzeitig seine eigenen Möglichkeiten, Gas zu verkaufen (oder von mir aus auch als Druckmittel zu benutzen) zerstören?
Hinzu kommt, dass der ehemalige polnische Außenminister und Europaabgeordnete Radosław Sikorski am 27. September, einen Tag nach den Explosionen, einen Tweet abgesetzt hat, in dem er den USA für die Zerstörung der Pipelines gedankt hat. Dazu hat er den Tweet mit einem Foto der Unfallstelle, mit dem Hashtag #Nordstream und einem Zitat von US-Präsident Joe Biden vom 7. Februar versehen, als Biden sagte, die USA würden Nord Stream 2 stoppen, sollten russische Truppen die ukrainische Grenze überschreiten. Den Tweet hat Sikorski am 29. September wieder gelöscht.

Am 7. Februar gab es folgenden Dialog zwischen Biden und einem Journalisten, auf den Sikorski sich dabei bezogen hat:
Die Interessen der USA
Dass die USA gegen russische Gaspipelines nach Europa generell und gegen Nord Stream 2 im Besonderen sind, war nie ein Geheimnis. Das haben die USA offen gesagt und auch Sanktionen gegen den Bau von Nord Stream 2 verhängt. Noch zu Sowjetzeiten haben die USA versucht, alle Pipelineprojekte zwischen der Sowjetunion und Europa, vor allem zwischen der Sowjetunion und Deutschland, zu verhindern. Die Älteren unter uns erinnern sich noch daran, wie Präsident Reagan die damaligen Pipelineprojekte bekämpft hat.
Die USA wollen außerdem schon seit fast zehn Jahren, als sie im großen Stil mit Fracking begonnen haben, ihr Frackinggas nach Europa verkaufen und Russland aus dem europäischen Gasmarkt drängen. Das US-Frackinggas, das als Flüssiggas verschifft wird, ist unter normalen Marktbedingungen um etwa 30 Prozent teurer als russisches, auf herkömmlichem Wege gefördertes und mit Pipelines nach Europa transportiertes Gas. Daher haben die USA all die Jahre kaum einen Fuß in die Tür des europäischen Marktes bekommen, wenn man von politischen Entscheidungen in Ländern wie Polen absieht, die trotzdem auf amerikanisches Gas gesetzt haben, es aber in Europa aufgrund des hohen Preises nicht verkaufen konnten. Vor der aktuellen, von der EU selbstverschuldeten Gaskrise waren die Flüssiggasterminals in Europa zu kaum 25 Prozent ausgelastet.
Unter dem Druck der USA haben sich die EU und ihre Mitgliedsstaaten nun entschieden, so weit wie nur möglich auf russisches Gas zu verzichten. Die Folgen sind bekannt: Die Preise explodieren, weil das nun gelieferte Flüssiggas nicht nur ohnehin teurer ist, sondern auch, weil weltweit schlicht zu wenig davon verfügbar ist, um den europäischen Bedarf zu decken.
Bekanntlich gab es Stimmen in der EU – und vor allem in Deutschland -, Nord Stream 2 als Notlösung zumindest vorübergehend in Betrieb zu nehmen, wenn die Gaskrise im Winter allzu verheerende Folgen haben sollte. Das wurde durch die Zerstörung der Pipelines nun unmöglich gemacht, was weder im Interesse Russlands ist, das sein Gas gerne verkaufen würde, noch im Interesse Deutschlands, dessen Wirtschaft nun unweigerlich vor die Hunde gehen wird. Aber es war im Interesse der USA, denn nach der Zerstörung der Pipelines ist nicht nur der lästige Konkurrent Russland faktisch aus dem europäischen Gasmarkt versdrängt, sondern die Staaten der EU sind bei den Lieferungen von Gas nun plötzlich von den USA abhängig.
Die USA haben damit ein starkes Druckmittel gegen die EU in die Hand bekommen, denn im Gegensatz zu russischem Pipelinegas, das nicht einfach umgeleitet werden kann, können die USA ihr Flüssiggas erstens meistbietend verkaufen und die Tanker flexibel dahin schicken, wo der beste Preis zu erzielen ist, und zweitens können sie der EU jederzeit den Gashahn zudrehen, wenn sie politisch ungehorsam wird, ohne dabei auf Einnahmen aus dem Gasverkauf verzichten zu müssen. Schließlich können die USA es auch nach Asien transportieren.
Und das Beste an all dem ist, dass die USA die EU bei der Untersuchung der Explosionen unterstützen wollen, wie Bidens Sprecherin verkündet hat. Da dürfen wir alle ganz gespannt sein, was bei der Untersuchung wohl herauskommt.
Dass EU-Chefdiplomat Josep Borrell den Schuldigen an der Zerstörung der Pipelines eine „robuste und vereinte Reaktion“ angedroht hat, ist Realsatire. Oder will die EU allen Ernstes die USA bestrafen? Natürlich nicht, denn am Ende wird – mit freundlicher Unterstützung der USA – bei den „Untersuchungen“ der Explosionen herauskommen, dass Russland der Verursacher ist.
Die Auswirkungen auf Deutschland
Die deutsche Wirtschaft wird mit Vollgas an die Wand gefahren, denn erstens wird der Gasmangel dafür sorgen, dass im Winter ganze Industrien eine Zwangspause machen müssen. Ob diese Unternehmen die Produktion danach wieder aufnehmen können, oder ob sie dann finanziell ruiniert sind, steht in den Sternen.
Hinzu kommt, dass Gas – und damit Strom – in Deutschland und Europa nie wieder so billig werden wie früher, denn selbst wenn es ab morgen genug Flüssiggas in Europa geben würde, wird es wesentlich teurer sein, als das russische Gas. Ob die Unternehmen zu den erhöhten Energiepreisen in Europa auch weiterhin zu Preisen produzieren können, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sind, ist unwahrscheinlich, zumal Konkurrenten, zum Beispiel in China, ihre Energiekosten aufgrund des russischen Gases, das durch die neuen Pipelines nach China fließt, senken können.
Dabei muss ich wieder an das Papier der in den USA sehr einflussreichen RAND-Corporation denken, in dem geschrieben steht, dass es im Interesse der USA ist, die deutsche Wirtschaft zu schwächen, um die US-Wirtschaft durch einen Abzug von Kapital und Produktionskapazitäten aus Deutschland in die USA zu stärken. Die Übersetzung des Papiers finden Sie hier, das Original finden Sie hier. Ob das Papier authentisch ist, ist nicht garantiert, aber Fakt ist, dass alles, was darin geschrieben wurde, gerade eintritt.
Wäre die deutsche Bundesregierung wirklich dem Wohl der in Deutschland lebenden Menschen verpflichtet, würde sie nun massiv auf Aufklärung drängen. Aber die deutsche Regierung ist erstaunlich still und beschuldigt ebenfalls mehr oder weniger direkt Russland. Dabei dürften sich viele in der deutschen Regierung heimlich über die Zerstörung von Nord Stream freuen, denn vor allem die Grünen waren schon immer gegen das angeblich schmutzige russische Gas. Mit Frackinggas aus den USA haben die prinzipientreuen Grünen hingegen nie ein Problem gehabt, denn das Prinzip der Grünen ist nicht der Umwelt- oder Klimaschutz, ihr Prinzip ist es, den USA zu dienen, wie Wirtschaftsminister Habeck bei seinem Antrittsbesuch in den USA selbst gesagt hat. Darüber hat der Focus damals in einem sehr kurzen Artikel berichtet:
„Je stärker Deutschland dient, umso größer ist seine Rolle“: Diese Worte sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem zweitägigen Besuch in Amerika. In den USA sei man erfreut, dass Deutschland bereit sei, „eine dienende Führungsrolle auszuüben.“
Aber von all den Zusammenhängen erfahren die Leser und Zuschauer der deutschen „Qualitätsmedien“ nichts, ihnen wird stattdessen vermittelt, dass Russland die Pipelines gesprengt hat, weil es Gas als Druckmittel einsetzen will. Nur von welchem Druckmittel kann die Rede sein, wenn Russland gar kein Gas mehr über die Pipelines liefern kann? Und dass die USA ein Interesse an der Zerstörung der Pipelines haben könnten, wird von den deutschen „Qualitätsmedien“ nicht einmal erwähnt.
Proteste gegen hohe Preise – gegen wen protestieren?
Ein weiterer Effekt der Sprengung der Pipelines ist, dass die Deutschen sich im Winter zwar über steigende Preise ärgern werden, aber ihre Proteste nicht mehr die Bundesregierung treffen. Bisher war zu befürchten, dass die Deutschen im Winter in Massen für eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 demonstrieren könnten. Das ist nun vorbei, denn eine faktisch nicht mehr existente Pipeline kann man nicht in Betrieb nehmen.
Wenn es Politik und Medien gelingt, die Geschichte von Russlands angeblicher Schuld an der Zerstörung der Pipelines in die Köpfe der Menschen in Deutschland zu hämmern, dann wäre das ganz im Interesse der deutschen Regierung. Für das Versagen der Bundesregierung und ihrer Vorgängerregierungen in der Energiepolitik würden die Menschen dann Russland verantwortlich machen, was die ohnehin gewollte anti-russische Stimmung weiter anheizen würde.
Der vollständige Beitrag ist beim „Anti-Spiegel“ erschienen.
Eine Antwort
Man sollte folgendes beachten, wenn man nach den potentiellen Verursachern sucht:
Polen
– will schon seit langem Nordstream 2 verbieten
– ausgerechnet der ehemalige polnische Verteidigungsminister Sikorski (man beachte seine Vita insbesondere sein Weggang aus Polen 1980) bedankte sich bei den USA => will er von Polen ablenken? muss man hier von „Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Kreuz“ ausgehen?
– Polen hatte sich aus Deutschland Gas liefern lassen (Polens Speicher decken nur etwa 1 Monat Verbrauch ab) und nun die Pipeline aus Norwegen in Betrieb. Da kann man eventuell im Winter Deutschland anbieten, etwas Gas zu liefern, wenn Deutschland den geringfügigen Betrag von 1300Mrd € als Reparationen an Polen bezahlt. Ist doch ein willkommenes Druckmittel – oder etwa nicht?
Ukraine
– hat in 2022 autonome Unterwasser-Drohnen von UK bekommen
– Melnik konnte schon am Vortag der Explosionen verkünden, dass Norsdstream 2 kaputt auf dem Meeresboden liegen würde => was wusste er?
– wäre ohne direkte Unterstützung der USA oder von UK aber dazu nicht in der Lage
Dänemark
– die Anschläge fanden in ihrem Gewässer statt, welches extrem engmaschig überwacht wird
– wissen mindestens, wer es war
– profitieren finanziell von der neuen Pipeline und hätten von NS 2 nicht profitiert.
USA
– haben die Mittel und alle Motive
– haben aus dem Mund ihres POTUS das Ende von Nordstream 2 verkündet gehabt
– waren mit spezialisierten Kriegsschiffen zufälligerweise genau im Gebiet der Explosionen unmittelbar davor
– die Kriegsschiffe haben die Ostsee verlassen, ohne nochmals einen Hafen anzulaufen => wollte man verhindern, dass Matrosen in den Kneipen ins Reden kommen?
Was die Behauptung angeht, Russland hätte die Sprengungen selbst vorgenommen, so muss man folgende Fragen stellen:
1) wie kann es russischen Tauchern gelingen, direkt unter den US-Kriegsschiffen zu arbeiten udn mehrere Hundert kg Sprengstoff dorthin zu bringen?
2) warum sollte Russland die Pipelines sprengen, wenn man sie doch einfach auf russischer Seite abdrehen kann? Drohpotential hätte man doch nur, wenn man für die Erfüllung von Forderungen auch eine Gegenleistung anbieten könnte, was nun nicht mehr möglich ist.
Man kann es kurz zusammenfassen: es sind durch die Bank NATO-Staaten, die Motiv und Möglichkeiten haben. Und ausgerehcnet die untersuchen den Fall nun…
Warum aber gerade jetzt diese Explosionen? Nun, in Deutschland gab es Demonstartionen, auf denen die Öffnung von NS 2 gefordert wurde. Wird es im Winter zu echtem Gas-Mangel udn Stromabschaltungen kommen, dann wäre Scholz nicht in der Lage, sich im Amt zu halten, ohne NS 2 in Betrieb zu nehmen.
– dies kann er nun nicht mehr tun (aus Sicht der USa sehr positiv)
– dieser Druck ist damit auch von ihm genommen (aus seiner Sicht positiv)
Also aus der Sicht USA – deutsche Regierung eine win-win-Situatiion. In Berlin weiß man mit Sicherheit, wer es war…
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