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Broadwind Energy: Kursexplosion – was jetzt?

In der Dezember-Ausgabe hatten wir Ihnen einige Anlagechancen aus dem Energiesektor abseits der großen Titel vorgestellt. Eine davon war der US-amerikanische Spezialist für saubere Technologien, Broadwind Energy (BWEN). Der Kursverlauf ist sehr erfreulich: In der zweiten Januar-Woche war die Aktie unterstützt von enormem Handelsvolumen im Sog erfreulicher fundamentaler Nachrichten um rund 200 Prozent angestiegen. Wer einer unserer wichtigsten Basisregeln gefolgt ist, der hat die ersten 100 Prozent Kursgewinn bereits eingetütet…

Das Beispiel zeigt, welche Folgen es haben kann, wenn erfreuliche Unternehmensmeldungen auf eine geringe Zahl an umlaufenden Aktien trifft: Mit nur 18,8 Millionen Aktien im Freefloat ist das Angebot hier sehr begrenzt. Entsprechend explosiv war die Kursentwicklung im Zuge einer erstklassigen fundamentalen Nachricht von Anfang Januar:

Broadwind hatte den Auftrag eines globalen Windturmherstellers im Wert von 175 Millionen US-Dollar an Land gezogen. Die Ausführung wird im Jahr 2023 beginnen und 2024 enden.

Die Transaktion sichert etwa 50 Prozent der optimalen Produktionskapazität in den Broadwind-Anlagen zur Errichtung von Windkraft-Türmen. Es wird erwartet, dass die Auslastung kurz- bis mittelfristig optimiert wird, was zu verbesserten Skaleneffekten, Liquidität und Finanzergebnissen führen dürfte. Der Auftrag qualifiziert das Unternehmen außerdem für die neue Steuergutschrift der US-Regierung für fortschrittliche Fertigungsprozesse gemäß dem Inflationsreduzierungsgesetz, das im vergangenen Jahr verabschiedet wurde.

Analysten erwarten, dass das Unternehmen in seinem kommenden Bericht einen Quartalsverlust von 0,15 US-Dollar je Aktie ausweisen wird. Dies entspricht einer Verbesserung von +28,6 % im Vorjahresvergleich. Der Umsatz wird voraussichtlich mit 44,32 Millionen US-Dollar hereinkommen, eine Steigerung von 70,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Bedenklich ist allerdings der kurzfristige Kursverlauf:

Wie die folgende Grafik zeigt, scheint die Aktie jetzt aus einem bärischen Keil nach unten „herauszufallen“. Achten Sie auf die roten Linien. Auch der MACD auf  Tagesbasis könnte vor einem starken Verkaufssignal stehen (blaue Markierung). Falls noch nicht geschehen, würden wir daher spätestens jetzt mindestens die Hälfte der Position verkaufen. Unsere vorläufige Zwischenbilanz: Ein Gewinn von ziemlich genau 300 Prozent…