Die Vielzahl sich dramatisch verschärfender Krisen, die sich leider höchstwahrscheinlich noch in ihrem Anfangsstadium befinden, treibt nicht nur die äußeren Verhältnisse, sondern auch die Gedankenwelt des publizistischen Beobachters immer weiter in die Nähe eines Systemkollapses. Gerade deshalb erscheint es mir als wichtig, tiefere Ursachen dieser Situation zu identifizieren. Man kann die Folgewirkungen solcher Ursachen jetzt kaum noch aufhalten, aber aus ihnen durchaus Schlüsse für die Gestaltung einer besseren Zukunft nach dem wahrscheinlich unvermeidlichen „Kipppunkt“ ziehen, um dieses Modewort zu gebrauchen. In diesem Artikel werde ich mich mit falschen ökonomischen Vorstellungen als einer maßgeblichen Krisenursache befassen.
„Das (ökonomische) Sein bestimmt das (gesellschaftliche) Bewusstsein“, verkündete einst ein gewisser Karl Marx. Ich habe mich nach langen, schwierigen Denkprozessen schon vor Jahren vom Marxismus abgewandt und habe deshalb auch nicht vor, ihn hier als Lösung der gegenwärtigen Misere zu propagieren. Anders als in Marx‘ Denken erzeugt materieller Überfluss weder Frieden noch Zufriedenheit, sondern sehr viel eher das Gegenteil davon. Ein höchst ungutes Erbe des Trierer Philosophen besteht auch in der Tendenz, möglichst die gesamte Weltgeschichte zur Wirtschaftsgeschichte umschreiben zu wollen. Es könnte aber durchaus sein, dass Marx bei diesen Ideen zumindest unterschwellig von einer bitteren, aber leider richtigen Erkenntnis geleitet wurde: Unter den Bedingungen des Industriezeitalters muss Ökonomie zu einem unentrinnbaren Schicksal werden, das Politik und damit auch Geschichte maßgeblich bestimmt. Die Gesellschaften der Antike, des Mittelalters und der frühen Neuzeit besaßen ganz andere, vornehmlich religiöse und weltanschauliche Kerninhalte.
“Grünes Wachstum” ist eine Unmöglichkeit
Es ist eine geradezu absurde Vorstellung, dass etwa Julius Caesar und Marcus Tullius Cicero im ersten vorchristlichen Jahrhundert Debatten über die Frage hätten führen können, wie durch stetiges Wirtschaftswachstum eine Lösung der Krise der späten altrömischen Republik zu erreichen gewesen wäre. Heute steht eine im Grunde genommen ganz ähnliche Fragestellung im Mittelpunkt vieler Überlegungen. Ihre relative Neuartigkeit ist uns gar nicht mehr bewusst, weshalb auch die Vorstellung als irreal erscheinen mag, dass es überhaupt anders sein könnte. Die „alternativlose“ Notwendigkeit einer immer weiteren Steigerung der produzierten Gütermenge und damit des materiellen Wohlstandes als Voraussetzung für den schieren Fortbestand der gesellschaftlichen und staatlichen Ordnung wird von kaum jemandem ernsthaft bestritten. Selbst „Klimaschutz“ und “Energiewende” sollen ja im Weltbild unseres Bundeskanzlers keineswegs Verzicht und Verarmung bedeuten, sondern „Wachstumsraten wie in den fünfziger und sechziger Jahren“ erzeugen.
Bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass dies haarsträubender Unsinn ist.
„Grünes Wachstum“ ist allein schon deshalb eine Unmöglichkeit, weil jegliches menschliche Wirtschaften einen Energieumsatz bedingt. Seine Steigerung muss nach den Gesetzen der Physik (zweiter Hauptsatz der Wärmelehre) zwangsläufig zu einer immer weiteren Erwärmung der Erdatmosphäre führen und damit genau zu jener „Klimakatastrophe“ beitragen, die man mit einer solchen Wirtschaftspolitik vorgeblich bekämpfen will. Dazu kommt, dass aufgrund simpler Zins- und Zinseszinsrechnung schon eine jährliche Wachstumsrate der Weltwirtschaft von einigen Prozent zu einer Vervielfachung der globalen Gütermenge bis zum Jahre 2100 führen würde. Dafür besteht weder ein Bedarf noch sind die dazu notwendigen Ressourcen auf unserem Planeten vorhanden. Diese Erkenntnisse werden leider von einem großen Teil der politischen Opposition nicht bedacht. Diese Zeitgenossen sind offenbar der Auffassung, dass in unseren Tagen eine Auseinandersetzung aus dem Bundestagswahlkampf des Jahres 1976(!) wiederholt werden müsste, die seinerzeit CDU und CSU unter dem Motto „Freiheit statt Sozialismus“ führten (und knapp verloren).
Aufholphase sollte in Gleichgewichtszustand münden
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass in der Nachkriegszeit die Marktwirtschaft der Bundesrepublik einen schnellen Wiederaufbau und sensationelle Wohlstandszuwächse ermöglichte, während sich gleichzeitig in der DDR die sozialistische Planwirtschaft als dysfunktional erwies. Wer aber in der heutigen Situation denselben ökonomischen Systemgegensatz wie damals erblickt, übersieht den entscheidenden Unterschied: In der Gegenwart ist kein Wiederaufbau eines materiell weitgehend zerstörten Landes erforderlich. Stattdessen erleben wir Mangelerscheinungen, die überwiegend auf Fehlallokationen von eigentlich in ausreichendem Maß vorhandenen Gütern basieren. Wenn heutige libertäre Marktradikale Ludwig Erhardt (1897-1977), den „Vater des Wirtschaftswunders“ der bundesdeutschen Nachkriegszeit, als Vorbild für unsere Gegenwart herbeizitieren, vergessen sie dabei, dass Erhard die Vorstellung von einem ewigen Wirtschaftswachstum völlig fremd war: Er ging vielmehr davon aus, dass die Aufholphase mit ihren hohen Wachstumsraten ein Ende finden würde, wenn einfach alle Bundesbürger genug materiellen Wohlstand besitzen würden. Die Marktwirtschaft würde dann in einen stabilen Gleichgewichtszustand zwischen Angebot und Nachfrage übergehen. Die Ökonomie würde in den ihr angemessenen Zustand eines politischen Randthemas zurückkehren, und die Menschen sich statt mit Wirtschaft vorrangig mit anderen Themen beschäftigen. Wie wir wissen, kam es anders. Erhard hatte übersehen, dass Ökonomie zum Schicksal geworden war.
Der Aufholprozess und die damit verbundenen hohen Wachstumsraten fanden in der Tat Anfang der 1970er Jahre durch weitgehende Sättigung ein Ende, das man bis heute fälschlicherweise auf die Ölkrise von 1973 zurückführt. Bundeskanzler Helmut Schmidt (Amtszeit: 1974-1982) zog daraus aber die falschen Konsequenzen, indem er eine Fehlentwicklung einleitete, die uns bis heute beschäftigt, nämlich die künstliche Generierung von Wirtschaftswachstum durch Staatsverschuldung. Parallel dazu setzte sich in den USA und dem Vereinigten Königreich unter Ronald Reagan und Margaret Thatcher die Vorstellung einer reinen statt einer sozialen Marktwirtschaft durch. Deregulierung, Privatisierung, Lohnsenkungen und Abbau von Arbeitnehmerrechten sollten als „angebotsorientierte Politik“ das stagnierende Wirtschaftswachstum neu entfachen. In Deutschland bestimmte dieser Ansatz erst mit deutlicher Verzögerung seit der Amtszeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder (1998-2005) die Wirtschaftspolitik.
Künstlich am Leben erhaltenes Finanzssystem
Man kann nicht bestreiten, dass dies alles für eine gewisse Zeit Scheinerfolge produzierte, aber in unserer Gegenwart zeigen sich überdeutlich die fatalen Folgen: Praktisch das gesamte Wachstum der Weltwirtschaft in den letzten 50 Jahren beruht auf Krediten, die sich heute zu einer Gesamtverschuldung von über 300 Billionen(!) US-Dollar mit exponentiell steigender Tendenz summieren und nach menschlichem Ermessen nicht mehr rückzahlbar sind. Im Gefolge der Weltfinanzkrise von 2007 und den Folgejahre. wurde deutlich, dass die globale Finanzwirtschaft nur im Zustand einer permanenten Blasenbildung überhaupt noch lebensfähig ist. Anstelle einer durchgreifenden, aber schmerzhaften Finanzreform wurde dieses System erst durch massive staatliche Interventionen („Rettung“) auf der Grundlage neuer Schulden und dann durch Ausschüttungen von scheinbar unbegrenzten Mengen an Zentralbankgeld immer weiter künstlich am Leben erhalten. Wie lange dies noch gutgehen kann, ist nicht vorhersagbar, da eine solche Situation in den bekannten volkswirtschaftlichen Modellen nicht vorgesehen ist. An irgendeinem Punkt wird der „Crash“ in Gestalt von Börsenzusammenbrüchen und Hyperinflation jedoch unvermeidlich sein.
Ein anderer Aspekt der globalen Wirtschaftskrise sind die immer größeren Schwierigkeiten, das anscheinend unverzichtbare ökonomische Wachstum zu generieren. Dabei wird nicht nur das Ökosystem ruiniert – ein Umstand, der paradoxerweise gerade durch die inhaltliche Verengung auf die „Klimakrise“ weitgehend ausgeblendet wird. Es wird durch eine betriebswirtschaftliche Orientierung auf kurzfristige Finanzgewinne auch immer mehr produktives Kapital aus den Unternehmen selbst abgezogen. Die Versuche, krampfhaft immer weiteres Wirtschaftswachstum aus nur endlich leistungsfähigen und belastbaren Arbeitnehmern herauszupressen, ruinieren darüber hinaus auch den wichtigsten aller Produktionsfaktoren, nämlich die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen.
Der marktradikale Trugschluss von der Marktwirtschaft als Zaubermittel
Die grandiose Idee von Gerhard Schröders „Agenda 2010“, durch künstliche Verarmung und Verknappung von Lebenschancen einen immer härteren Wettbewerb zum Zwecke höherer ökonomischer Wachstumsraten zu erzwingen, führt heute zum Gegenteil des damals eigentlich Beabsichtigten: Eine Gleichzeitigkeit von Arbeitslosigkeit und Arbeitskräftemangel, die hauptsächlich dadurch entsteht, dass auf einem durch staatliche Eingriffe (Subventionierung von nicht existenzsichernder „Billigarbeit“) völlig verzerrten Arbeitsmarkt Angebot und Nachfrage nicht mehr über den Preis, also einen angemessenen Lohn, ins Gleichgewicht gebracht werden können. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass nach einer jahrzehntelangen Unkultur der Arbeitslosigkeit kaum noch jemand den ruinösen Wettbewerb um das letzte Bisschen bezahlter Arbeit weiterkämpfen will. An Arbeit fehlt es zwar heute nicht, sehr wohl aber an dem Geld, um sie auch angemessen zu bezahlen. An die Stelle der von Schröder angestrebten Entlastung von Arbeitnehmern und Unternehmen durch den Staat ist nämlich ein übermächtiger Sozialapparat entstanden, der trotz eines Etats von mehr als 30 Prozent des Bruttoinlandsproduktes die sozialen Schäden dieser Politik nur noch notdürftig reparieren kann und gleichzeitig den Betrieben und ihren Beschäftigungen durch horrende Steuern und Abgaben jegliche wirtschaftliche Freiheit raubt.
Es wird also in der Gegenwart nur noch scheinbares Wirtschaftswachstum generiert, das mit ruinösen Prozessen erkauft wird. Die vielzitierten Grenzen des Wachstums lassen sich nicht ungestraft ignorieren. Die heutigen Marktradikalen unterliegen der Fehleinschätzung, dass die Marktwirtschaft ein Zaubermittel sei, das jeden Mangel beseitigen könne, wenn es nur genügend Freiheit gäbe. Das funktioniert in einer Welt mit endlichen Ressourcen jedoch nicht beliebig lange. Ressourcenerschöpfung schafft eine Situation von Knappheit, in der auch hohe Preise kein ausreichendes Angebot stimulieren können. Die unvermeidliche Folge davon ist „Stagflation“, also eine hohe Inflationsrate innerhalb einer stagnierenden, oder sogar schrumpfenden Wirtschaft.
Der freie Markt kann hier nur zu endlos weiter steigenden Preisen führen, und genau dadurch entsteht die weiter oben erwähnte Fehlallokation von Gütern – etwa Wohnraum, Energie und qualitativ hochwertige Lebensmittel – im Besitz von immer weniger Wohlhabenden. Solche Probleme existieren in noch sehr viel größerem Ausmaße auch auf Weltebene. Hunger müsste es angesichts der globalen Nahrungsmittelproduktion eigentlich nirgendwo auf der Welt geben. Es ist kein falscher „Sozialismus“, wenn in einer solchen Situation, von der heute große Teile unseres Wirtschaftsgeschehens geprägt sind, Staaten oder auch internationale Organisationen regulierend eingreifen und Verteilungsgerechtigkeit schaffen. Leider geschieht dies in Deutschland nicht, und auf der Weltebene erst recht nicht.
Klassischer Marxismus als Ausweg ist historisch desavouiert
An dieser Stelle muss noch einmal Karl Marx herbeizitiert werden. Es schien lange Zeit so, als ob die Katastrophe des Sowjetkommunismus und dessen verdientes Ende im Jahre 1991 auch die Lehren des Trierer Philosophen für alle Zeiten obsolet gemacht hätte. Dem ist nicht so. Man muss dazu anmerken, dass Marx‘ teilweise erst nach seinem Tod (1883) erschienenes Spätwerk „Das Kapital“ nicht mehr von dem Denken des jungen Sozialrevolutionärs Marx geprägt ist, das im „Kommunistischen Manifest“ von 1848 seinen Ausdruck fand. Stattdessen findet sich im „Kapital“ eine durchaus ernstzunehmende volkswirtschaftliche Analyse ökonomischer Krisen, deren immer weitere Wiederholung Marx zufolge zu einem „gesetzmäßigen Scheitern des Spätkapitalismus an seinen eigenen Widersprüchen“ führen muss. Manches davon findet sich in geradezu erschreckender Weise in unserer Gegenwart wieder: Der „tendenzielle Fall der Profitrate“ als Folge eines angesichts von Übersättigung immer schwieriger zu erzielenden Wirtschaftswachstums, die „Verwertung des Wertes“, also die fortschreitende Umwandlung realer Güter in reines Geld, aber vor allem eine Verarmungstendenz („Pauperisierung“), die am Ende auch die „Kapitalisten“ selbst erfasst, in Gestalt des heute allgegenwärtigen Abstiegs der Mittelschicht.
Das Fatale daran ist, dass aus offensichtlichen Gründen der klassisch marxistische Ausweg aus dieser Misere nicht mehr zur Verfügung steht, nämlich eine soziale Revolution mit einer anschließenden Einführung des Sozialismus. Das hatten wir alles schon, und die katastrophalen Ergebnisse sind hinlänglich bekannt. Weil aber linken Ideologen trotz ihres offensichtlichen Scheiterns immer noch etwas zur Rechtfertigung ihrer Theorien einfällt, kamen sie auch in den Jahren nach 1990 schnell auf eine neue Idee, welche weniger die gegenwärtigen Wirtschaftskrisen, sondern eher das Elend der heutigen Linken hinlänglich erklärt.
Das “Empire”
Sie findet sich in dem im Jahre 2000 erschienenen Buch „Empire – die neue Weltordnung“ von Michael Hardt und Antonio Negri. Dieses Buch ist auch aus der Sicht „rechter“ Systemoppositioneller höchst lesenswert, denn seine Autoren nahmen dort schon vor mehr als 20 Jahren aus einer neomarxistischen Perspektive Entwicklungen vorweg, die wir heute als „Globalismus“ bezeichnen würden: Eine One World mit einem Geflecht von internationalen Großkonzernen und Nichtregierungsorganisationen unter der politisch-militärischen Führung der einzigen Weltmacht USA.
Hardt und Negri gingen aber davon aus, dass aus diesem „Empire“ nach Marx‘ Lehren geradezu von selbst ein paradiesischer, utopischer Weltkommunismus hervorgehen müsse, weshalb Linke im 21. Jahrhundert eine Strategie des „Akzelerationismus“ verfolgen sollten, welche die Entstehung des „Empire“ unterstützt und so dessen Weiterentwicklung zum Kommunismus beschleunigt. Diese Fehlideologie ist eine wenig bekannte, aber maßgebliche Ursache dafür, dass heutige Linke meistens vom „woken“ Irrsinn geprägt sind, anstatt für eine wirklich soziale Politik einzutreten.
Es verwundert nicht, dass Hardt und Negri die globale Massenmigration als sozialistische „Weltrevolution“ des 21. Jahrhunderts bezeichnen. Was bei ihnen interessanterweise überhaupt nicht vorkommt, sind die Begriffe „Umwelt“ und „Klima“. Dennoch verweist ihr unter heutigen linken Theoretikern sehr einflussreiches Buch unübersehbar auf den Great Reset, der ja bekanntlich den utopischen Kommunismus mit den Mitteln des globalen Kapitalismus herbeiführen will. Der Geschichtsphilosoph Oswald Spengler (1880-1936) prägte dafür schon vor 100 Jahren einen sehr viel treffenderen Begriff: „Milliardärssozialismus“.
Neue Denkansätze dringend gesucht
Alles dies ist, genauso wie der Traum vom „grünen Wachstum“, unausgegoren, verlogen und scheitert in unseren Tagen unübersehbar am Widerstand der – allenfalls durch Transhumanismus und damit durch die Abschaffung des biologischen Menschen – veränderbaren menschlichen Natur. Dies ändert aber nichts an dem Umstand, dass im 21. Jahrhundert Ökonomie mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte zu einem unheilvollen Schicksal geworden ist. Weder der Sozialismus noch die Marktwirtschaft des 20. Jahrhunderts weisen Auswege aus einer Sackgasse, als deren Ende der Ökonom Nico Paech schon vor zehn Jahren einen „multiplen Kollaps“ ökologischer, ökonomischer, gesellschaftlicher und psychischer Natur prophezeite. Wir brauchen also dringend Denkansätze für eine völlig neue Wirtschaftsordnung, von denen aber in der Gegenwart kaum etwas zu sehen ist.
Ich kann sie hier leider auch nicht aus dem Ärmel schütteln, aber doch einige zentrale Anforderungen an sie benennen: Marktwirtschaft ohne Zwang zu beständigem und letztlich ruinösem Wachstum, Akzeptanz der Beschränktheit von Ressourcen, Wiederherstellung der Würde menschlicher Arbeit und eine demokratische Kontrolle über die Volkswirtschaft ohne die heutige Gängelung, aber durchaus mit dem Ziel, dass alle genug haben und nicht einzelne zu viel. Der letzte Punkt, also die demokratische Kontrollierbarkeit von Wirtschaftsprozessen, spricht aus meiner Sicht eindeutig für eine weitgehende Entglobalisierung zugunsten nationaler und regionaler Wirtschaftskreisläufe, denn Demokratie wird es bis auf weiteres nur auf diesen Ebenen geben können. Es ist aus meiner Sicht unbedingt nötig, die hier beschriebene Problematik zumindest klar zu erkennen und offen über konkrete Lösungsansätze zu diskutieren. Dazu soll dieser Artikel einen Anlass bieten.