Silber: Startklar zum Höhenflug…

Während die Anlegergemeinde wie üblich DAX und Dow Jones fest im Blick hat, kommen zwei der wichtigsten Finanznachrichten des Jahres 2024 von den Edelmetallen: Der Goldpreis lässt sich selbst von relativ hohen Zinsen nicht mehr ausbremsen – und sein „Kleiner Bruder“ streift endlich alle Fesseln ab…
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Andreas Hoose

Wie üblich geschehen die bedeutenden Dinge an den Kapitalmärkten abseits des großen Medienrummels: Der Kursverlauf des Jahres 2024 kommt zweifellos vom Silber, ausgerechnet, denn dort wurden während des Sommers überaus wichtige Weichen gestellt: Im August dieses Jahres hat der Silberpreis inflationsbereinigt eine seit rund 14 Jahren (!) andauernde Konsolidierungsformation nach oben aufgelöst: Die Notierungen sind im Zuge dessen über eine sehr bedeutende langfristige Abwärtstrendlinie ausgebrochen. Die folgende Grafik zeigt dieses historische Ereignis. Achten Sie auf den roten Pfeil.

Bemerkenswert ist dieses Bild auch mit Blick auf den Goldpreis. Berücksichtigt man nämlich die Auswirkungen der Inflation seit dem Jahr 1980, dann liegt der aktuelle Silberpreis von rund 30 US-Dollar um rund 70 Prozent UNTER dem inflationsbereinigten Preis von 144,36 US-Dollar vom Januar 1980.

Völlig anders ist das Bild beim Gold: Seit Januar 1980, also vor rund 45 Jahren, ist der Goldpreis um rund 270 Prozent gestiegen, nämlich von rund 677 Dollar auf derzeit rund 2.500 US-Dollar – während Silber-Investoren einen Nettoverlust (!) von fast 20 Prozent erlitten haben: Ihr Asset ist von 35,75 US-Dollar auf rund 30 Dollar gefallen. Die jüngste Vorstellung beim Silber lässt nun aber vermuten, dass diese Zeit der Underperformance gegenüber dem Gold zu Ende geht.

Dies deutet etwa der sehr langfristige Kursverlauf auf Quartalsbasis in der folgenden Grafik an: Das Ausbruchsniveau beim Silber bei rund 27,50 US-Dollar wurde in den vergangenen Monaten erfolgreich getestet. Jetzt sollte der Weg frei sein, zunächst bis zur bedeutenden Widerstandszone bei 35 US-Dollar je Feinunze. Achten Sie auf die beiden gestrichelten roten Linie in der folgenden Grafik.

Zugleich hat der Kursverlauf der vergangenen drei Jahre eine übergeordnete Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) vollendet, die nach der jetzt erfolgten Auflösung eine Trendbeschleunigung nach oben ankündigt:

Wie die Entwicklung im sehr langfristigen Bild weitergehen könnte, das lässt die folgende Grafik erahnen. Sie reicht zurück bis in das Jahr 1990, mit einem Prognosezeitraum bis etwa 2030. Schon vor einigen Jahren hatten wir im Antizyklischen Börsenbrief festgestellt, dass sich der Silberpreis auf den Weg zu dreistelligen Notierungen befindet.

Bei Kursen von 18 oder 20 US-Dollar je Feinunze klang das vollkommen utopisch. Sieht man sich nun aber die folgende Quartalsbetrachtung an, wird diese Aussage immer nachvollziehbarer: Der hier gut erkennbare grüne Aufwärtstrendkanal lässt etwa für das Jahr 2028 Silberpreise im Bereich von mindestens 100 US-Dollar erwarten:

Dass sich Investoren das heute nicht vorstellen können, liegt unter anderem daran, dass das Silber dem Gold seit geraumer Zeit deutlich hinterherhinkt. So hat es sowohl im Jahr 2022 als auch in 2023 schlechter abgeschnitten als das Gold – erst in diesem Jahr zeigt Silber gegenüber dem „Metall der Könige“ wieder auffallende Stärke.

Die Beobachtung ist von herausragender Bedeutung, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Dabei wird deutlich, dass das Silber in der Regel immer dann zu seiner berühmt-berüchtigten Höchstform aufgelaufen war, nachdem es zum Gold aufgeschlossen hatte. Anschließend folgte oftmals eine Phase der Outperformance, bei der das Silber das Gold weit hinter sich gelassen hat.

Zuletzt konnte man dieses Phänomen sehr eindrucksvoll im Corona-Pandemiejahr 2020 beobachten. Werfen Sie dazu einen Blick auf die folgende Grafik. Sie zeigt die Performance von Silber (Kerzenchart) und Gold (lilafarbene Linie) in den Jahren 2020 und 2021. Der rote Pfeil markiert jenen Zeitpunkt, als das Silber zum Gold aufgeschlossen hatte:

Und wie ist nun die aktuelle Lage? Jetzt wird es spannend. Beim Blick auf die jüngsten Entwicklungen in der folgenden Grafik fällt auf, dass der Silberpreis (Kerzenchart) immer noch deutlich hinter dem Gold (lilafarbene Linie) zurückliegt.

Doch per Mitte September 2024 scheint das Silber wieder loszulegen: Eine mehrmonatige Phase der Unterperformance wird soeben mit einem Ausbruch über eine bedeutende Konsolidierungsformation beendet. Achten Sie auf den grünen Pfeil und die beiden roten Linien in der folgenden Grafik:

Mit Blick auf die Erfahrungen der Vergangenheit ist demnach jetzt zu erwarten, dass das Silber zunächst den Rückstand zum Gold aufholen – und den „Großen Bruder“ später weit hinter sich lassen wird…

Anleger sind daher gut beraten, im Herbst 2024 sowohl bei physischen Gold- und Silberbeständen wie auch bei den Aktien der Edelmetall-Produzenten beherzt zuzugreifen. Es könnte für längere Zeit die letzte Gelegenheit sein, sich zu günstigen Preisen mit Edelmetall-Anlagen einzudecken…

In den kommenden Ausgaben des Antizyklischen Börsenbriefs werden wir das Thema ausführlich behandeln…

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