Ein Sterbender probiert jede Medizin…

Mann, oh Mann, die Dinge sind … nun ja… interessant. Fast vermisse ich die Tage der grünhaarigen Teenager mit haarigen Achselhöhlen, die sich auf die Straße festkleben, um das Wetter zu verbessern.
Jetzt haben wir die Verrücktheit auf der Ebene des internationalen Handels. Im Kern geht es dabei Politik.
Der inzwischen verstorbene George Carlin erklärte uns in einem Sketch, warum er an so genannten „demokratischen Wahlen“ nicht teilnimmt.
Ich zitiere:
„Ich gehe nicht wählen. Und zwar aus zwei Gründen. Erstens: Wahlen sind bedeutungslos. Dieses Land wurde schon vor langer Zeit verkauft. Das Spektakel, das sie alle vier Jahre aufführen, ist vollkommen irrelevant.
Zweitens wähle ich nicht, weil ich glaube, dass man anschließend kein Recht hat, sich zu beschweren. Wer unehrliche und inkompetente Leute wählt, die dann alles vermasseln, der ist mitverantwortlich für das, was diese Leute tun.“
Wir haben Gespräche mit Kunden geführt, die jetzt ihre Wahlentscheidung in Frage stellen, nachdem wegen der Trump-Zölle der globale Handelskrieg ausgebrochen ist. Das Problem ist, dass die Wahrscheinlichkeit nicht zu unseren Gunsten ausfällt. Wir werden zwangsläufig enttäuscht sein, denn die überwiegende Mehrheit der Podiumskandidaten ist nicht zu unserem Nutzen da. Sicher, einige der Dinge, für die sie sich einsetzen, sind zu unserem Vorteil, andere wiederum nicht.
Was also ist zu tun?
Nun, ich denke, es ist am besten, sich nicht in den mentalen Fallstricken zu verfangen, die Maßnahmen und Daten zu überprüfen, um dann Entscheidungen für sich selbst zu treffen.
Was die Zölle angeht, so ergeben sie auf den ersten Blick keinen Sinn. Der orangefarbene Mann sagte, sie seien „reziprok“, aber jeder Idiot mit zwei Daumen und einer Internetverbindung kann schnell nachrechnen und feststellen, dass das Quatsch ist. Es ist ganz einfach: Sie beruhen auf den Handelsüberschüssen anderer Länder gegenüber den USA.
Die Annahme der „Gegenseitigkeit“ löste sich auf, sobald man versucht herauszufinden, warum auf Gottes grüner Erde Zölle auf eine unbewohnte Insel erhoben werden, auf der nur Pinguine leben. Jeder, der sich an die eigene Nase fasst, sieht, dass diese Geschichte schneller auseinanderfällt als die Logik auf einem Klimatreffen.
Das Ganze läuft auf den Versuch hinaus, die Gläubiger umzustrukturieren. Das macht man bei einem Konkurs. Trump scheint nun seine Erfahrung mit Insolvenzverfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts auf die globale Bühne zu bringen.
Das ist eine große Sache!
Aus unserer Sicht gibt es vier große Kräfte in der Geschichte, die alles antreiben, die miteinander verbunden sind und die in vielen Fällen kausal zusammenhängen:
- Der Währungs- und Kreditzyklus, bei dem Nationen in ein Staatsschuldenproblem geraten, das gelöst werden muss.
- Innenpolitische Konflikte, die in der Regel mit politischen Meinungsverschiedenheiten beginnen, die aber nicht durch einen Diskurs gelöst werden können.
- Eine aufstrebende Macht, die die bestehende Macht herausfordert und einen internationalen Konflikt verursacht.
- Technologische Veränderungen, die dazu beitragen, den Status quo zu stören.
Der erste Faktor verändert also die Währungsordnung. Der zweite verändert die politische Ordnung. Und der die dritte verändert die internationale Ordnung, während der vierte dazu beiträgt, sie zu etablieren.
Wie spielt sich das alles ab?
Beginnen wir mit dem, was wir in letzter Zeit beobachtet haben. Nein, nicht die Chinesen, die sich darüber kaputtlachen, dass die US-Regierung die Produktion in die Vereinigten Staaten zurückholen will…
Die Philosophie von Konfuzius besagt:
„Wenn du ein Land regieren willst, musst du zuerst deine Familie regieren. Wenn du deine Familie regieren willst, musst du zuerst dich selbst regieren.“
Hier geht es nicht um „fairen Handel“. Es geht ums Überleben. Der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat einige harte Wahrheiten über den wahren Grund für den Handelskrieg zwischen den USA und China ausgesprochen:
- Die USA fürchten China nicht wegen „billiger Arbeit“ oder „Diebstahl von geistigem Eigentum“. Was sie wirklich fürchten, ist Chinas Fähigkeit, die von den USA geführte globale Finanzordnung zu untergraben – das System, das es Amerika erlaubt, Dollars zu drucken und die Welt zu kaufen.
- Die alternde Finanzarchitektur der Wall Street verliert ihren Halt. Sie kann die Krypto-Ströme nicht kontrollieren. Sie kann mit neuen Finanzökosystemen nicht mithalten. China – mit seinem digitalen Yuan, seiner riesigen industriellen Basis und seinem wachsenden globalen Einfluss – ist die erste echte Bedrohung für dieses System.
- Bei Trumps „reziproken Zöllen“ ging es nie um ein Gleichgewicht im Handel. Sie waren ein verzweifelter Versuch, Chinas Aufstieg zu bremsen und das Dollarsystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Denn wenn China Erfolg hat, verlieren die USA ihre Wunderwaffe: die Währungsdominanz. Siehe oben.
- Heute konzentriert sich Trump auf Amerikas finanziellen Kern mit dem Markt für Staatsanleihen (Amerikas Lebensader) und dem Aktienmarkt (Amerikas Brieftasche). Beide sind zerbrechlich. Und jeder Druck von außen könnte eine Kettenreaktion auslösen.
- In den USA herrscht jetzt Panik, weil man sich fragt, wer die Massen an US-Staatsanleihen verkauft. China? Japan? Andere? Berichten zufolge will Trump jedes Überschussland, das seine Staatsanleihen abstößt, bestrafen – natürlich mit Zöllen. Hier geht es nicht um Handel. Es geht um ein sterbendes Imperium, das versucht, das eigene Ausbluten zu stoppen.
- Kurz gesagt, Amerika hat kein Vertrauen mehr in seine eigene finanzielle Festung. Und China spielt nicht mehr nach den alten Regeln. Dies ist nicht nur ein Handelskrieg – es ist ein Krieg um die Zukunft der globalen Finanzwelt.
Darüber hinaus hat der berühmte Ben Rickert (für diejenigen, die The Big Short gesehen haben) dieses Problem hervorgehoben:
„Zum ersten Mal überhaupt hat Chinas CIPS (Cross-Border Interbank Payment System) SWIFT beim Transaktionsvolumen an einem Tag übertroffen. Am 16. April 2025 um 1:30 Uhr morgens leuchtete ein rotes Banner über dem Hauptsitz der Bank of China auf.
CIPS verarbeitete an nur einem Tag atemberaubende 12,8 Billionen Yen RMB, was ungefähr 1,76 Billionen US-Dollar entspricht. Wenn dieses Volumen bestätigt wird, übertrifft es das vom Dollar dominierte SWIFT-System in Bezug auf den schieren täglichen grenzüberschreitenden Durchsatz.
Kein Feuerwerk, keine westlichen Schlagzeilen. Nur ein ruhiger früher Morgen in Peking, an dem die Krone des Dollars ins Wanken gerät. Das weltweite Finanzsystem hat gerade eine Umleitung bekommen – durch China.“
Dies ist natürlich denjenigen bekannt, die sich nicht ausschließlich auf westliche Propagandamedien verlassen.
Betrachten wir nun den US-Anleihemarkt.
Das Problem ist, dass die USA nicht einfach tun können, was Milei tut. Die US-Staatsschulden sind zu hoch, und da US-Staatsanleihen in das Gefüge der globalen Finanzmärkte eingebettet sind, hat die Rückzahlung dieser Schulden Auswirkungen, mit denen Argentiniens Regierungschef Milei nicht konfrontiert ist.
Um das Problem zu verdeutlichen: Man bedenke, dass die wichtigste Maßnahme zur Senkung der Staatsausgaben (DOGE) jährliche Einsparungen in Höhe von 50 Milliarden Dollar bringen soll. Fantastisch… bis Sie feststellen, dass dies bei einem Haushalt von 7,5 Billionen Dollar der Fall ist. Sie haben es nicht einmal geschafft, 0,75 % der Ausgaben zu kürzen. Außerdem müssen die USA jährlich mehr als 10 % des BIP leihen, um die Lichter am Leuchten zu halten.
Jetzt setzen sie den Dollar und den Handel als Waffe ein, in einem verzweifelten Versuch, „Amerika wieder groß zu machen“. Und der Rest der Welt bereitet sich auf die Konsequenzen vor.
Und noch etwas: Nachfolgend der Marktwert der US-Gold-Vorräte in Prozent der vom Ausland gehaltenen US-Staatsanleihen:
Gold hat noch einen langen Weg vor sich. Wenn Sie also zu der Sorte Anleger gehören, die bei einem Rückschlag in einem Bullenmarkt (20-30 %) ausflippen, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie jetzt „all in“ gehen wollen.
Andererseits handelt es sich um einen Bullenmarkt, und wenn Sie – wie wir – einen mehrjährigen Zeithorizont haben, dann stellen Sie einfach sicher, dass Ihre Allokation angemessen ist, und überlassen den Rest den Marktgöttern.
Es gilt das alte Sprichwort: Verkaufe niemals einen Bullenmarkt und kaufe niemals einen Bärenmarkt. Anleihen befinden sich in einem Bärenmarkt… und Gold in einem Bullenmarkt.
Anmerkung der Redaktion: Wir erleben einen seltenen und entscheidenden Moment in der Finanzgeschichte – eine Zeit, in der sich die alte Ordnung auflöst und eine neue geboren wird. Das geopolitische Schachbrett verschiebt sich, der Handel wird zur Waffe, und die Vorherrschaft des Dollars wird leise und in Echtzeit in Frage gestellt. Das ist kein normales Geschäft. Es ist ein Systemkonflikt.
Wenn Sie sich fragen, wie Sie inmitten von kollabierenden Narrativen, geopolitischem Chaos und dem Zusammenbruch der globalen Finanzordnung investieren sollen, dann ist dies der richtige Moment, um tiefer zu graben.
Sehen Sie sich nachfolgend ein ungefiltertes Gespräch zwischen dem legendären Investor Doug Casey und dem Hedgefonds-Manager Chris MacIntosh an, in dem beide den Vorhang darüber lüften, was wirklich passiert – und was kluge Anleger jetzt tun sollten.
Der englischsprachige Beitrag ist ursprünglich hier erschienen…
Was Anleger jetzt tun können und welche Aktien in diesem desaströsen Umfeld interessant sind, das lesen Sie in der kommenden Ausgaben des Antzizyklischen Börsenbriefs.