Kommt der goldgedeckte Dollar?

„Immer mehr Menschen fragen, ob ein Goldstandard die Finanzkrise, in der wir uns befinden, beenden wird. Die Frage ist nicht so sehr, ob er helfen könnte oder ob wir auf Gold zurückgreifen werden, sondern wann.
Alle großen Inflationen enden mit der Akzeptanz von echtem Geld – Gold – und der Ablehnung von politischem Geld – Papier.“
(Ron Paul)
Zwei mächtige Katalysatoren treiben den kommenden monetären Reset voran:
Erstens hat die Schuldenkrise der US-Regierung eine Bruchstelle erreicht, wobei die in die Höhe schießenden Zinszahlungen mittlerweile die Verteidigungsausgaben übertreffen und auf dem besten Weg sind, zum größten einzelnen Haushaltsposten zu werden. Diese Entwicklung ist auf Dauer untragbar und deutet darauf hin, dass eine große finanzielle Umwälzung bevorsteht.
Zweitens hält die Trump-Administration den US-Dollar für stark überbewertet und ist der Ansicht, dass er die US-Wirtschaft lähmt und deshalb ein Eingreifen dringend erforderlich ist.
Was ist die bewährte Lösung für diese beiden Probleme?
Die Antwort ist klar: Washington benötigt eine deutliche Abwertung des US-Dollars.
Dies wäre ein Segen für die Schuldner, vor allem für die US-Regierung selbst, weil sie dann Kredite in Dollar aufnehmen und in Cents zurückzahlen könnte. Abgesehen von einer völligen Zahlungsunfähigkeit – die Washington wahrscheinlich nicht riskieren wird – ist ein schwächerer Dollar der einzige praktikable Weg, um die Schuldenkrise der Vereinigten Staaten in den Griff zu bekommen.
Gleichzeitig ist die Abwertung eine direkte Antwort auf die Besorgnis der Trump-Administration, dass der US-Dollar massiv überbewertet ist, ein Problem, das ihrer Meinung nach die US-amerikanische Industrie und die Exporte lähmt.
Aus diesen Gründen ist eine signifikante Abwertung des Dollars nicht nur möglich, sondern nahezu eine Gewissheit.
Die Frage ist nur, wie die Trump-Administration dies umsetzen wird. Und wenn sich die Geschichte bewahrheitet, wird Gold erneut im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
Bevor wir fortfahren, ist es wichtig, Trumps Haltung zu Gold zu verstehen.
Es ist kein Geheimnis, dass Trump Gold sehr schätzt – eine Tatsache, die sich in seinen Gebäuden, seinem Branding und seinem persönlichen Stil widerspiegelt. Von den hoch aufragenden Goldbuchstaben auf seinen Grundstücken bis hin zur üppigen goldfarbenen Ausstattung des Trump Tower ist seine Vorliebe für das gelbe Metall nicht zu übersehen.
Trumps Faszination für Gold reicht bis in die 1970er Jahre zurück, als er als Goldanleger große Gewinne erzielte. Nachdem die US-Regierung 1975 den privaten Goldbesitz legalisiert hatte, kaufte er aggressiv zu einem Preis von etwa 185 Dollar pro Unze ein. Im Rückblick auf diese Investition sagte er später:
„Wir verkauften im Bereich von 780 bis 790 Dollar. Wir haben sehr gut abgeschnitten. Es war viel einfacher als das Baugeschäft.“
Im September 2011 akzeptierte Trump Goldbarren als Kaution von einem gewerblichen Mieter – einem der größten Edelmetallhändler der USA, APMEX. Anstelle von Bargeld bezahlte das Unternehmen seine Kaution mit drei Ein-Kilo-Goldbarren mit einer Reinheit von 99,99 %, die zusammen etwa 96,5 Feinunzen wiegen.
„Die Trump Organization hat immer danach gestrebt, ‚der Goldstandard‘ zu sein. Wir begrüßen APMEX als unseren Mieter in 40 Wall Street, einem prestigeträchtigen und historischen Standort. Das Erbe des Goldes als wertvoller Rohstoff hat sich zu einer lebensfähigen Währung und einem akzeptierten universellen Währungsstandard entwickelt. Zentralbanken auf der ganzen Welt halten Gold als Reservewährung. Außerdem ist es ein hervorragender, potenziell lukrativer Diversifikator in einem Portfolio, vor allem angesichts der Volatilität auf dem Aktienmarkt.“
In einem GQ-Interview aus dem Jahr 2015 äußerte Trump offen seine Bewunderung für ein goldgestütztes Währungssystem und erklärte:
„Die Wiedereinführung des Goldstandards wäre sehr schwierig, aber es wäre wunderbar. Wir hätten dann einen Standard, auf den wir unser Geld stützen könnten.“
Make Gold strong again: US-Präsident Trump könnte den Goldpreis noch sehr viel weiter in die Höhe treiben, um damit das eskalierende Schuldenproblem in den USA zu lösen…
In einem anderen Interview wiederholte er diese Meinung, als er nach der Möglichkeit einer Rückkehr zum Goldstandard gefragt wurde:
Interviewer: „Können Sie sich ein Szenario vorstellen, in dem dieses Land jemals zum Goldstandard zurückkehrt?“
Trump: „Ich mag den Goldstandard. Es ist gut, etwas Solides zu haben. Wissen Sie, wir hatten früher ein sehr solides Land, weil es auf einem Goldstandard basierte. Das haben wir jetzt nicht mehr. Das Konzept des Goldstandards hat etwas sehr Schönes an sich.“
Trumps Finanzminister, Scott Bessent, teilt eine ähnliche Begeisterung für Gold. In einem Interview im vergangenen November machte er seine Haltung deutlich:
„Ich glaube, wir befinden uns in einem langfristigen Bullenmarkt für Gold. Wir sehen, dass die Zentralbanken Reserven aufbauen. Ich verfolge das genau. Es ist meine größte Position.“
Da sowohl Trump als auch Bessent ein starkes Interesse an Gold signalisieren, ist die Idee einer goldgestützten Währungsumstellung nicht länger nur eine Spekulation – sie könnte Teil einer breiteren monetären Neuausrichtung sein, die bereits im Gange ist.
Inwiefern könnte Gold also heute an einer Währungsumstellung beteiligt sein?
Eine deutliche Abwertung des Dollars ist wahrscheinlich notwendig, um die Schuldenkrise und die wachsenden Handelsungleichgewichte zu bewältigen. Bei früheren Währungsumstellungen war die Lösung einfach: Die US-Regierung wertete Gold einfach zu einem höheren Preis auf, wodurch der Dollar effektiv abgewertet wurde.
Die heutige Situation ist jedoch anders. Seit 1973 legt die US-Regierung den Goldpreis nicht mehr direkt fest, stattdessen schwankt der Goldpreis auf dem freien Markt.
Dies wirft eine wichtige Frage auf: Wie könnte die Trump-Regierung heute Gold einsetzen, um den Dollar zu schwächen?
Niemand kann das mit Sicherheit sagen, aber eine Möglichkeit wäre, dass die US-Regierung Dollars druckt, um Gold auf dem freien Markt zu kaufen, was den Goldpreis in die Höhe treiben würde – und den Dollar im Gegenzug abwertet.
Denken Sie daran, dass Trump kein Interesse an einer kleinen Änderung hat. Er hat deutlich gemacht, dass er eine grundlegende und dauerhafte Neuausrichtung will, um zwei existenzielle Probleme zu lösen: die Schuldenkrise und den überbewerteten Dollar, der die US-Industrie behindert.
Angesichts des Ausmaßes dieser Herausforderungen ist es vernünftig, einen wesentlich höheren Goldpreis als Teil der Lösung zu erwarten. Ein Goldpreis von 10.000 $, 20.000 $ oder noch höher liegt deshalb im Bereich des Möglichen.
Sobald diese erhebliche Dollarabwertung erreicht ist, könnte ein nächster logischer Schritt darin bestehen, den Dollar wieder an Gold zu binden, um die Währungsstabilität zu gewährleisten und das weltweite Vertrauen wiederherzustellen. An dieser Stelle könnte Fort Knox wieder relevant werden, da seine Goldreserven zur Stützung eines neuen, an Gold gebundenen Dollars verwendet werden könnten.
Die Bindung des Dollars an Gold zu einem viel höheren Preis nach der Abwertung würde auch die Schuldenlast der USA drastisch reduzieren. Bei einer Neubewertung des Goldes auf 20.000 Dollar pro Unze wären die 261 Millionen Unzen, die Washington zu besitzen behauptet, plötzlich rund 5,2 Billionen Dollar wert, was die Aktivseite der US-Regierungsbilanz erheblich stärken würde.
Wie dieser neue Goldstandard genau aussehen könnte, ist ungewiss. Die Regierung könnte 20 %, 40 % oder mehr der Geldmenge mit Gold unterlegen oder zu einem vollständig goldgedeckten System übergehen und sogar zulassen, dass Goldmünzen als gesetzliches Zahlungsmittel zirkulieren, wie es vor der Beschlagnahmung 1933 der Fall war.
Wenn wir die Punkte miteinander verbinden, ergibt sich das folgende große Bild:
- Trump hat die Goldbestände von Fort Knox wieder ins nationale Rampenlicht gerückt und zum ersten Mal seit Jahrzehnten eine Prüfung angeordnet.
- Die Goldkäufe der Zentralbanken nehmen in rekordverdächtigem Ausmaß zu.
- Ein ungewöhnlich großer Zustrom von physischem Gold fließt in die USA, weit über die normalen Marktaktivitäten hinaus – eine interessante Entwicklung im Vorfeld einer möglichen Prüfung von Fort Knox.
- Die US-Schuldenkrise hat einen Wendepunkt erreicht und gerät außer Kontrolle, so dass ein geldpolitischer Neustart praktisch unvermeidlich ist.
- Die Trump-Administration sieht den Dollar als gefährlich überbewertet an und macht ihn für die sich verschärfenden Handelsungleichgewichte und die wirtschaftliche Stagnation in den USA verantwortlich.
- Die Bedingungen sind reif für eine Währungsumstellung.
- Die USA haben in ihrer Geschichte schon zahlreiche Währungsumstellungen erlebt, und die meisten folgten demselben Muster: Aufwertung des Goldes und Abwertung des Dollars.
- Wenn die Trump-Administration das Währungssystem zurücksetzen würde, würde dies wahrscheinlich eine Abwertung des Dollars, eine Neubewertung des Goldes zu einem viel höheren Preis und eine erneute Bindung des US-Dollars an Gold bedeuten. Ein mit Gold unterlegter Dollar würde eine Prüfung der Reserven von Fort Knox erfordern…
Wenn man alle Fakten aneinanderreiht, wird klar, dass ein neuer geldpolitischer Neustart höchstwahrscheinlich bevorsteht.
Alle Anzeichen deuten auf einen historischen Wandel hin: Trump strebt einen Dollar-Reset an, Gold wandert leise in US-Tresore, und die Schuldenkrise erreicht eine Sollbruchstelle.
Dies ist keine Spekulation – es ist ein Drehbuch, das schon öfter verwendet wurde.
Was bedeutet das alles für Ihr Geld – und wie lässt sich dieser epochale Wandel in eine großartige Chance verwandeln?
Der englischsprachige Beitrag ist ursprünglich hier erschienen…
Weitere Hintergrund-Informationen finden Sie hier.
Mehr zu diesem spannenden Themenkomplex in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs…