
Die Grundfähigkeiten, sich gegen andere im Wettbewerb durchsetzen zu können, aus Niederlagen zu lernen, an sich zu arbeiten und Frustrationstoleranz zu entwickeln: Sie werden hierzulande schon den Jüngsten der Gesellschaft systematisch ausgetrieben. Bloß keine Härten, bloß keine Unannehmlichkeiten, bloß keine störenden Wahrheiten! Kritik ist Diskriminierung, die Konfrontation mit Defiziten wird zum XYZ-“Shaming” und Auslese durch Wettbewerb gilt als traumatisch/traumatisierend. Hässlich ist schön, fett ist schlank, unfähig ist “anders begabt”. Die Folgen einer Dutzidutzidutz-Pädagogik, die bereits Kinder in Watte verpackt und für irgendwelche Mikroaggressionen “sensibilisiert”, wirken sich längst gesamtgesellschaftlich und volkswirtschaftlich fatal aus und hat Deutschland in praktisch allen internationalen Vergleichsrankings von PISA und IGLU-Studien bis OECD-Bildungsindikatoren in die Bedeutungslosigkeit absinken lassen. Nicht einmal mehr Mittelmaß ist die Benchmark, sondern alles orientiert sich an den Schwächsten, Dümmsten und Unfähigsten, damit ja keiner zurückbleibt. Doch auf der Strecke bleiben in Wahrheit die Besten: Talente werden nicht mehr gefördert, humane “Rohdiamanten” werden nicht mehr geschliffen, und indem niemandem mehr etwas abgefordert wird, werden am Ende alle gleichermaßen zu Low- und Underperformern gemacht. Das Leistungsprinzip wird überall abgeschafft oder bis zur Lächerlichkeit entstellt. Indem man alle zu Siegern erklärt, gibt es nur noch Verlierer.
An nichts lässt sich dies besser ablesen als an der Tatsache, dass noch nicht einmal die früheren Sieger- und Ehrenurkunden der Bundesjugendspiele ersetzt wurden durch Urkunden, die lediglich die Teilnahme ausweisen und die erzielte individuelle Leistung nicht mehr nennen, sondern als Teil einer abstrakten Bandbreite nennen, die keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen des Schülers erlauben: Hier werden keine Siege oder Plätze mehr ausgewiesen, sondern, dass ein Teilnehmer etwa „zwischen 30 und 90 Punkten“ erzielt hat– und zwar für jeden. Womit die Urkunde wertloser wird als benutztes Toilettenpapier: Alles ist gleich und damit gleich wertlos.

BJS-„Siegerurkunde“ einer FrankfurterSchule (persönliche Daten wurden unkenntlich gemacht) (Foto:privat)
Diese Absurditäten reihen sich ein eine ganze Abfolge weiterer Menschheitsbeglückungen zur Ausmerzung jeglicher potentieller ”Ungerechtigkeiten”, die zarte und überempfindliche Jugendseelen verletzten könnten. Im Kinderfußball wurden Punkte, Torhüter und das Spiel auf zwei Tore abgeschafft. Es fehlt nur noch, dass man auch noch auf den Ball verzichtet und einfach allen Mannschaften die gleiche Punktzahl gibt. Die Idee des sportlichen Wettkampfes insgesamt wird immer mehr ad absurdum geführt. Vor allem linke Politiker, aber auch Lehrerverbände und Schüler fordern seit Jahren immer wieder die Abschaffung von Schulnoten. In dieselbe Kategorie fallen “Schreiben nach Gehör”, Aufweichung der Rechtschreibregeln oder “einfache Sprache” – Rücksichtnahmen auf die zahlreichen neu Hinzugekommenen, die sich unter die hier schon länger Zurückgebliebenen mischen. Parallel dazu nimmt der Anteil der Hochschulberechtigten eines Jahrgangs immer weiter zu, “Abi und Uniabschluss in irgendwas für alle“ scheint die Devise zu lauten. Vergleichbarkeit von Leistungen und einheitliche Standards sollen beseitigt werden. Niemand soll sich mehr diskriminiert fühlen – denn jede persönliche Niederlage wird nicht als Chance und Ansporn, sondern als übergriffige Kränkung und lebenslanges Trauma gewichtet. Man will psychischen Stress beseitigen – und produziert stattdessen Generationen hypersensibilisierter Neurotiker.
Und wer am Ende doch noch irgendwo Einsatz- und Siegeswillen zeigt, verhält sich unsozial, “non-inklusiv”, ewiggestrig, toxisch-konservativ – und steht schon unter Faschismusverdacht. Alles Herausragende soll eingeebnet werden, niemand soll sich durch außergewöhnliche Leistungen hervortun, alles soll in sozialistisch-grauem Kollektivismus auf niedrigstem Niveau dahinvegetieren. Unfähigkeit, Überforderung und Nichteignung werden Schülern, Kindern, oder Ausbildungs- und Stellenbewerbern nicht mehr wie einst im durchaus wohlverstandenen Interesse des Betreffenden kommuniziert, um ihm die Gelegenheit entweder zur frühzeitigen beruflichen Umorientierung oder wenigstens zur verstärkten Anstrengung und Verbesserung zu geben – sondern es wird jedem suggeriert, er sei grandios, so wie er ist, und zu allem fähig.
Der neue Sozialismus: Gleichheit im geistigen Elend
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass inzwischen Millionen sogenannter „Snowflakes“ aufwuchsen, also überempfindliche Hysteriker und Dummköpfe mit Realitätsallergie, die völlig kritikunfähig sind und für alles und jeden “Diskriminierung-gegen-irgendwas”-Beauftragte, Meldestellen, Sozialarbeiter und Mentalcoaches und neuerdings auch “Schutzräume” brauchen, damit sie ja nicht mit irgendetwas konfrontiert werden, was ihrer absurden Selbstwahrnehmung widerspricht, die ihnen durch Akteure eines überakademisierten ideologischen Linksstaats eingeredet wird. Es werden Generationen herangezüchtet, denen jede Selbstverantwortung und der Glaube, ihr Leben aktiv gestalten zu können, fehlt. Das eingetrichterte Bewusstsein, als Teil von immer stärker fragmentierten sexuellen, ethnischen oder sonstigen identitären “Minderheiten” selbst „Opfer” zu sein oder jederzeit werden zu können, wird charakterbestimmend.
Doch man würde es sich zu leicht machen, diese Entwicklung nur auf Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsverlust einer spätdekadenten zerfallenden Gesellschaft zu schieben. Diese gezielte Unbrauchbarmachung durch Brachlage von Humanpotential, bei gleichzeitiger Förderung dreister Inkompetenz, hat Methode. Es geht auch um Macht und Dominanz, um die kollektive Dummhaltung der Massen zur Herrschaftssicherung eines neuen Sozialismus, der nicht mehr auf die Gleichverteilung des materiellen, sondern des geistigen Elends setzt. All die politischen Verirrungen und für intelligente Menschen immer weniger zu begreifenden großen Entwicklungen, die himmelschreiende Irrationalität und Falschheit einer sehenden Auges auf die Katastrophe zusteuernden Politik sind so überhaupt nur möglich geworden. Einigkeit in Verblödung, Angstmache und Spaltung, und immer einfältigeres Freund-Feind-Denken brauchen einen entmündigten und blindgemachten Pöbel. Individualismus, Fähigkeit zur kritischen Hinterfragung und Hirnschmalz sind da eher hinderlich bis bedrohlich.
Fähigkeit zur Selbstbehauptung ausgetrieben
Wegen drei Tagen Sommerhitze über 30 Grad verabschiedeten Linke und Grüne gerade eine im schauderhaften Gender-Kauderwelsch verfasste Forderung nach mehr “Hitzeschutz” am Arbeitsplatz. Darin heißt es: „Kommen Arbeitgebende dieser Verpflichtung zum Hitzeschutz nicht in angemessener Weise nach, müssen die Arbeitnehmenden ein Recht auf Hitzefrei haben. Das gebietet der Gesundheitsschutz, dieses individuelle Recht wollen wir gesetzlich verankern. In Betriebsvereinbarungen zwischen Beschäftigten und Arbeitgeberinnen und -gebern sollten passgenaue Lösungen zu Hitzeschutz und Hitzefrei getroffen werden.“ Erwachsene Menschen sollen also ab sofort hitzefrei bekommen – unabhängig von ihrer tatsächlichen gesundheitlichen Verfassung. Und wenn die „Arbeitgebenden“ dem nicht nachkommen, eilt der Staat mit einer neuen Gesetzes- und Bürokratieoffensive herbei.
Ein anderes Beispiel: Seit Monaten ist davon die Rede, dass Deutschland „kriegstüchtig“ werden müsse, um sich gegen einen angeblich drohenden russischen Angriff, aber auch gegen andere Gefahren verteidigen zu können. Hinzu kommen noch ständige Warnungen vor vermeintlichen „Pandemien“ und natürlich die allgegenwärtige „Klimakrise“. Die Menschen werden in einen permanenten Angstmodus getrieben und es wird ihnen permanent eingeredet, sich gegen eine Welt voller Gefahren ungeheuren Ausmaßes verteidigen zu müssen. Und einer frappierend großen Zahl an Deutschen – vor allem den Jüngeren – ist nicht nur die Fähigkeit geraubt worden, diese Propaganda als solche zu erkennen – sondern man hat ihnen längst sämtliche Eigenschaften zur Selbstbehauptung ausgetrieben, die erforderlich wären, solche Herausforderungen je bestehen zu können, sollten sie eines Tages real werden. Dieselben Politiker, die eine bis zur Lebensunfähigkeit verweichlichte Gesellschaft herangezüchtet haben – ergänzt um die Früchte einer weitgehend unqualifizierten, prekären und alle Leistungsdurchschnitte weiter absenkenden Masseneinwanderung –, wollen nun russische und chinesische Angriffe abwehren und Deutschland wieder zur militärischen Weltmacht machen.
Es darf gelacht werden…