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Silber-Gold-Ratio mit Kaufsignal!  

Wie üblich geschieht dies ausgerechnet dann, wenn die Stimmung total im Keller ist. Mit Blick auf die starken Leerverkäufe, die derzeit vor allem beim Silber zu beobachten sind, bemerkt der Autorenkollege Craig Hemke in einer Analyse auf den Goldseiten sehr treffend:

 „Wo waren all diese Leerverkäufe, als der Silberpreis 28 Dollar betrug? Es gab sie nicht. Das ganze heiße Geld war stattdessen auf der Long-Seite. Jetzt ist es short, und das allein sollte Ihnen schon etwas sagen.“

So ist es. Es sagt uns zum Beispiel, dass die ganzen Trendfolger, die regelmäßig auf der falschen Seite des Marktes zu finden sind, sich jetzt auch beim Silber eine blutige Nase holen dürften.

Sehen wir uns dazu das wenig beachtete Silber-Gold-Ratio an, denn dort hat sich in diesen Tagen weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit eine Entwicklung vollzogen, die auf mittlere Sicht für den Edelmetall-Markt außerordentlich positiv zu bewerten ist:

Das Silber ist dem Gold enteilt, so könnte man beim Blick auf die folgende Grafik sagen. Ein steigender Verhältniswert bedeutet hier, dass das Silber relative Stärke zum Gold aufgebaut hat.

Aufmerksame Beobachter werden das auch schon bemerkt haben: Während der Goldpreis zuletzt noch ein wenig unter die wichtige Marke von 1.680 US-Dollar gerutscht ist, und dabei mit rund 1.666 US-Dollar je Feinunze sogar ein neues Jahrestief markiert hat, hält sich der Silberpreis recht solide oberhalb von 19 US-Dollar je Feinunze. Dabei hätte das volatile Silber „eigentlich“ längst in Richtung 17 US-Dollar abtauchen müssen…

Im abgebildeten Kursverlauf hat das nun dazu geführt, dass die aktuelle Lage große Ähnlichkeit mit dem Frühsommer 2020 aufweist. Wir erinnern uns: Im Umfeld der Corona-Panik waren seinerzeit auch die Edelmetalle stark angestiegen.

Gewissermaßen „angekündigt“ wurde diese Bergfahrt allerdings durch relative Stärke beim Silberpreis gegenüber dem Gold. Achten Sie auf die beiden grünen Markierungen in der folgenden Grafik. Hinzu kommt: Auch der MACD auf Wochenbasis hat zuletzt ein Kaufsignal geliefert (blaue Markierung).

Garniert wird diese hochinteressante Gemengelage von zwei weiteren Entwicklungen, die es in sich haben. Zunächst ein Blick auf den Bullish Percent Index der Goldminen-Aktien. Das Barometer misst das Verhältnis positiver zu negativen Chartbildern im Gold- und Silberminensektor.

Wie die folgende Abbildung auf Wochenbasis zeigt, hat der Indikator zuletzt im Bereich von nur noch 10,0 Punkten eine Art Doppeltief gebildet. Ähnlich katastrophal war die Situation bei den Goldminen-Aktien in den vergangenen Jahren nur einmal, und zwar auf dem Höhepunkt der Corona-Panik im März 2020.

Interessant ist in dem Zusammenhang das Kaufsignal beim MACD ganz unten. Achten Sie auf die blaue Markierung. Wichtig dabei: Vergleichbare Signallagen beim MACD waren in den vergangenen Jahren IMMER einem deutlichen Aufschwung im Minensektor vorausgegangen. Auch jetzt liegt in dem total zusammengefalteten Sektor ein Stimmungsumschwung förmlich in der Luft.

Damit wären wir bei einem weiteren erfreulichen Signal, das bei Edelmetall-Investoren schon bald für freudige Erleichterung sorgen könnte, denn mit dem September hat soeben die saisonal betrachtet stärkste Phase beim Gold begonnen. Achten Sie auf die grüne Markierung in der folgenden Grafik.

Dieser September-Aufschwung dauert im Mittel zwar nur bis Mitte Oktober, wird anschließend aber schon bald von einer weiteren Bullenphase abgelöst, die von Anfang November bis etwa Ende Februar andauert.

Wegen der extrem negativen Stimmungslage könnte die Bergfahrt bei Gold, Silber und den Minenaktien diesmal sogar besonders dynamisch ausfallen. Ein breit gestreutes Minendepot mit größeren und einigen kleineren Titeln sollte daher aus heutiger Sicht in den kommenden Wochen deutlich zulegen.

Auslöser einer solchen Entwicklung könnten etwa Zinsschritte der Notenbanken sein, die wegen der akuten globalen Wirtschaftsschwäche verhaltener ausfallen könnten als von Investoren derzeit befürchtet. Eines muss Anlegern dabei klar sein: Sollten die Zentralbankbürokraten zu ihrer eigenen „Rettung“ das geldpolitische Gaspedal wieder voll durchtreten, wird der total zertrümmerte Edelmetall-Sektor explodieren…

Bei allfälligen Nachkäufen im Minensektor empfiehlt es sich, dem Konzept der relativen Stärke zu folgen. Natürlich geht es auch anders: Auch besonders stark gefallene Titel können in einer breiten Sektorenrallye gewaltig zulegen, eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht. Es kann einem daher auch passieren, dass schwache Titel weiterhin wie Blei im Depot herumliegen, während die Relative-Stärke-Sieger gnadenlos nach oben durchziehen.

Wenn schon schwache Titel nachgekauft werden, dann sollte man daher darauf achten, vor allem bei solchen Werten zuzugreifen, die sich auch bei den Insidern großer Beliebtheit erfreuen.

Welches sind nur aber die relative Stärke-Sieger im Minensegment? Interessant ist dabei die Frage, welche Titel die Schwächeperiode seit Sommeranfang am besten überstanden haben.

Eine ausführliche Analyse des Sektors finden Sie in der September-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs…

Übrigens: Wie heute bekannt wurde, sind die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland im August im Vorjahresvergleich um fast 46 (!) Prozent gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis), war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949…

Na dann wissen Sie ja hoffentlich, was zu tun ist……