Besseres Geld

Schon zu Schulzeiten habe ich mich gewundert, warum die Erwachsenen, Lehrer insbesondere, den Begriff des „Wirtschaftswachstums“ wie eine Monstranz vor sich hertrugen. Ohne Wachstum funktioniere unser Wirtschaftssystem angeblich nicht, so jedenfalls wurde es uns Pennälern mit erstaunlicher Hartnäckigkeit eingebläut. Später an der Uni das gleiche Lied: Wachstum, Wachstum über alles…

Offenbar handelt es sich dabei um eine Art „Heilige Kuh,“ die unter gar keinen Umständen angetastet werden darf.

Doch warum eigentlich nicht? Was soll so schlimm daran sein, wenn die Wirtschaft einmal für längere Zeit nicht wächst – oder sogar schrumpft?

Die Antworten auf diese, wie auf zahllose weitere Fragen, lassen sich in einem einzigen Satz auf den Punkt bringen:

„Würden die Menschen unser Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

(Henry Ford)

Ob dieses angebliche Zitat eines der erfolgreichsten Unternehmers der Neuzeit tatsächlich exakt so oder in leicht abgewandelter Form gefallen ist, ist dabei gar nicht entscheidend.

Der springende Punkt ist nämlich, dass die Aussage zu einhundert Prozent zutrifft. Denn würden die Menschen unser Geldsystem tatsächlich verstehen, dann würden sie nicht für Kinkerlitzchen und „Nebenkriegsschauplätze“ auf die Straße gehen.

Stattdessen würden Sie sich um die wirklichen Probleme kümmern. 

Von ähnlichem Kaliber und mindestens so bedeutungsvoll ist ein Zitat, das einem der Gründer der Rothschild-Dynastie zugeschrieben wird:

„Gib mir die Kontrolle über die Währung einer Nation und es ist mir gleichgültig, wer die Gesetze macht“.

Über beide Aussagen bin ich vor gut 20 Jahren mehr oder weniger zufällig gestolpert. Doch sie waren eine wichtige Initialzündung für die Entstehung des Antizyklischen Börsenbriefs, denn das wollte ich jetzt genauer wissen. Und so habe ich angefangen, zu recherchieren…

Wer sich jedoch auf diese spannende und mitunter geradezu atemberaubende Reise begibt, der wird feststellen, dass jenes ungedeckte Schuldgeldsystem, mit dem wir es heute zu tun haben, alles andere ist als „vernünftig“. Vom oft bemühten Begriff der Nachhaltigkeit gar nicht zu reden.  

In Wahrheit ist unser Finanzsystem derart unsinnig und fehlkonstruiert, dass man sich fragt, wie „so etwas“ überhaupt in die Welt kommen konnte.

Das Fatale daran: Dieses System krankt an sich selbst, denn die wichtigsten Kritikpunkte

    • die Geldschöpfung aus dem Nichts;
    • der Zinseszins;
    • und der systemimmenente Wachstumszwang

sind eingebaute Sollbruchstellen, die dafür sorgen, dass dieses System mit mathematischer Präzision zusammenbrechen wird

Derzeit versuchen die internationalen Notenbanken dem Ereignis mit der Vorbereitung von Digitalwährungen zuvor zu kommen. Damit ließe sich möglicherweise noch einmal Zeit gewinnen. Auch die Kontrolle, die Regierungen und Zentralbanken zusehends entgleitet, könnten sich die Akteure damit noch einmal sichern. Womöglich gar dauerhaft. Das zumindest könnte der Plan sein.

Aus deren Sicht wäre das in mehrfacher Hinsicht „die letzte Rettung“, denn in Wahrheit haben die drei genannten systemimmanenten Fehler schwerwiegende Konsequenzen:

  1. Zerstörung der Lebensgrundlagen auf unserem Planeten durch allgegenwärtigen „Konsumterror“, als direkte Folge des systemimmanenten  Wachstumszwangs;
  2. Zerstörung des Geldwertes durch notwendigerweise immer größer werdende „Liquiditätsspritzen“ und „Rettungspakete“ der internationalen Notenbanken;
  3. Zerstörung von Gesellschaften durch die systembedingt immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen sehr armen und sehr reichen Menschen.

Hinzu kommt ein sehr wichtiger Aspekt: In unserem Schuldgeldsystem bilden militärische Auseinandersetzungen „überlebensnotwendige“, sagen wir mal,  „Wachstumsfaktoren“. Das glauben Sie nicht?

Denken Sie nur einmal an die im Herbst 2022 überraschend in den Medien aufgetauchte Diskussion um den „Wiederaufbau“ der Ukraine: Während in dem Land Bomben und Raketen detonieren, wird bereits errechnet, welche Summen sich hier in Zukunft verdienen lassen. Und diejenigen, die da rechnen, das sind die gleichen Akteure, die vorher dafür gesorgt haben, dass alles in Schutt und Asche gelegt wird.  Denn Krieg ist buchstäblich ein „Bombengeschäft“. Wann begreifen die Menschen das endlich?

Allein dieser Aspekt macht deutlich, dass eine grundlegende Reform unseres Geldsystems eine der wichtigsten politischen und sozioökonomischen Aufgaben unserer Zeit ist.

Tatsächlich könnte sich der Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022 in diesem Zusammenhang als Initialzündung erweisen: 

Denn wenn in der Folge Millionen Menschen für den Frieden auf die Straße gehen sollten, dann könnten wahrhaftige Journalisten dafür sorgen, dass der Zusammenhang zwischen systemimmanentem Wachstumszwang und Krieg endlich öffentlich diskutiert wird. Leider ist von millionenfach Friedensbewegten auch zwei Jahre nach Beginn des Gemetzels in der Ukraine weit und breit nichts zu sehen. 

Man kann es daher nicht oft genug wiederholen: 

Wenn wir alle nicht „nur“ Frieden, sondern gleichzeitig ein besseres und vor allem nachhaltiges Wirtschafts- und Finanzsystem einfordern würden, denn beide Aspekte sind untrennbar miteinander verknüpft, dann könnte daraus tatsächlich eine friedliche Geldrevolution entstehen.

Wie drängend diese Mammut-Herausforderung tatsächlich ist, das wird im folgenden Beitrag deutlich, den Aaron Rosenbaum für www.rubikon.news verfasst hat.

In einem Satz zusammengefasst: Buchstäblich alle (!) großen Probleme unserer Zeit sind direkt oder indirekt mit unserem fehlerhaften Schuldgeldsystem verknüpft.

Deshalb nützte es auch nichts, etwa zur Rettung das Klimas auf die angeblichen Segnungen der Elektromobilität zu hoffen. Denn wenn Millionen hochmoderner Dieselfahrzeuge verschrottet und unter dem Einsatz von Millionen Tonnen an kostbaren Rohstoffen durch ebensoviele Elektromobile ersetzt werden, dann geht es bei diesem ökologischen Desaster natürlich in erster Linie darum, das systembedingt so dringend benötigte „Wirtschaftswachstum“ zu erzeugen, und eben NICHT um den Schutz von Natur und Umwelt…

Warum Sie von all dem in den Mainstream-Medien nichts hören? Weil diese nicht den Ast absägen werden, auf dem sie es sich zusammen mit der Politik gemütlich gemacht haben.

Dass in Wahrheit keine Zeit mehr zu verlieren ist, lässt sich mittlerweile an der Tatsache erkennen, dass die Summen, die zur „Rettung“ unseres ungedeckten Schuldgeldsystems aufgewendet, oder besser gesagt „verpulvert“ werden müssen, immer monströsere Ausmaße annehmen.

Millionen? Milliarden? Längst geht es um Billionen…

Das bedeutet:

Nach den Vorstellungen von Politik, Medien und Notenbanken sollen Probleme, die durch zu viel Geld entstanden sind, mit noch viel mehr Geld gelöst werden. Es ist tatsächlich so absurd, wie es klingt…

Das Ergebnis solcher „Bemühungen“ ist aus der Geschichte bestens bekannt. In Deutschland ist das Geld zuletzt im Jahr 1923 auf seinen reinen Heizwert verkommen:

Weil wir diese Probleme schon vor vielen Jahren immer wieder thematisiert hatten, und um Denkanstöße zu liefern, in welche Richtung die Lösung unseres Geldproblems zu finden sein könnte, haben wir im November 2014 eine Sonderausgabe zum Naturgeldsystem Gradido veröffentlicht.

Hier finden Sie eine gekürzte Version der Ausgabe als PDF.

Was uns besonders freut: Ganz allmählich erhält das alternative Geldmodell zunehmende öffentliche Aufmerksamkeit. Die Zeit für eine Diskussion über unser Geld scheint allmählich reif zu sein.

In einem bemerkenswerten Artikel schreibt etwa die Zeitschrift „Forum – Nachhaltig Wirtschaften“ im Juni 2021:

„Immer häufiger erhebt sich die Forderung nach einer Neuausrichtung des weltweiten Wirtschafts- und
Finanzsystems. Die Gradido-Akademie will den Weg dorthin erforschen und nimmt sich dabei die Organisationsprinzipien
der Natur zum Vorbild. Das Ziel: ein System für weltweiten Wohlstand im Einklang mit
der Natur“.

Hier können Sie den Artikel als PDF herunterladen…

Um die Perspektiven des alternativen Geldmodells zu beleuchten, hatten Gradido-Gründer Bernd Hückstädt und Pressesprecher Michael Märzheuser vor einiger Zeit mit dem Journalisten Dr. Uwe Brückner einen Podcast erstellt. 

Brückner, Fernsehjournalist, Filmemacher und Medienwissenschaftler ist seit 2018 Sektionssprecher für Fernsehjournalismus der Deutschen Akademie für Fernsehen, Gründungsmitglied der Bayerischen Akademie für Fernsehen sowie Vorsitzender des Internationalen PresseClubs München.

Im Podcast geht es um die Frage, wie ein Naturgeldsystem wie Gradido unsere Welt verändern könnte – und welche Rolle aufgeklärte Journalisten dabei spielen könnten. Die eigentliche Sensation ist aber, dass darüber ENDLICH diskutiert wird. Das lässt hoffen, dass sich die Dinge doch noch zum Besseren verändern.

Unsere Vision:

Henry Ford, oder diejenigen, die ihm das später berühmt gewordene Zitat in den Mund gelegt haben, hatten vollkommen recht: Würden wir heute ganz ohne Geldsystem dastehen und müssten erst noch eines erfinden, dann käme niemand auf die Idee, ein derart unsinniges und zerstörerisches Finanzsystem vorzuschlagen, wie wir es heute haben. Millionen Menschen würden dagegen auf die Straße gehen.

Das klingt zwar völlig absurd, aber genau so ist es: 

Die Fehler in diesem System sind so gravierend, dass man sich fragt, wie so ein Unsinn auf der ganzen Welt implementiert werden konnte. Und warum heute alle (!) politischen Parteien und alle (!) großen Medien diese offensichtliche Fehlkonstruktion ohne die leiseste fundamentale Kritik kommentarlos mittragen. Es lohnt sich, dieser Frage mit eigenen Recherchen auf den Grund zu gehen. Sie werden staunen…

Unsere Idealvorstellung wäre ein Geldsystem, das aus sich selbst heraus stabil ist und in dem deshalb niemand „gezwungen“ wird, sich dem galoppierenden Irrsinn internationaler Notenbanken durch eine Flucht in Sachwerte zu entziehen.

Weil wir an die Kraft neuer Ideen glauben und weil wir der festen Überzeugung sind, dass wir auch in Geldsystemfragen ganz neue Lösungen suchen müssen, unterstützen wir Ideen, wie das Naturgeldsystem Gradido.

Einer der wichtigsten Unterschiede zum aktuellen Schuldgeldsystem lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen:

Das Modell koppelt die Geldmenge an die Bevölkerungsentwicklung. Das umlaufende Geld ist somit durch die Menschen selbst und deren Tätigkeiten gedeckt und hängt eben NICHT vom Vertrauen und ähnlich flüchtigen Erscheinungen ab, wie wir das heute für selbstverständlich halten.  

Einfach genial – genial einfach, natürlich eben:

Wobei auch dieses revolutionäre Modell noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss. Der Grundgedanke allerdings, ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Geldsystem an den Naturgesetzen auszurichten, ist derart überzeugend, dass ich persönlich im Sommer 2024 weit und breit keinen besseren Vorschlag erkennen kann.

Wünschenswert für Gesellschaften der Zukunft wäre, dass sich im Wettbewerb unterschiedlicher Geldsystem-Modelle im freien Spiel der Marktkräfte das beste Geld durchsetzen kann. Zweifel sind unbegründet, denn selbstverständlich würde das beste Geld als Sieger vom Platz gehen, weil sich die Menschen von ganz alleine dafür entscheiden würden – sofern man einen solchen Geldwettbewerb überhaupt zulässt.

Ungedecktes Papiergeld, wie wir es heute kennen, würde jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Völkergemeinschaft abgelehnt werden.

Das spannende Thema dürfte in Zukunft eine noch sehr viel bedeutendere Rolle spielen.

Denn immer mehr Menschen sind gerade dabei, die betrügerische Fassade unseres Geldsystems inklusive der dort agierenden Protagonisten zu durchschauen. In diesem Zusamenhang finden Sie auf dieser Seite immer wieder den Begriff der „Apokalypse“ (Ent-Schleierung), die jetzt dafür sorgt, dass die Dinge vorankommen…

Auch das zeigt, dass die Zeit reif ist für tiefgreifende strukturelle Veränderungen in unserem Wirtschafts- und Finanzsystem.

Es bleibt die Hoffnung, dass wir alle endlich den Mut finden, in dieser existenziellen Frage neue Wege zu gehen…

Wir halten Sie auf dem Laufenden…